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Volles Haus bei der Informationsveranstaltung „Ewiges Baurecht“

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27. November 2024 Grüner Hofm Freising
Veranstalter: Aktionsbündnis AufgeMUCkt, Bund Naturschutz in Bayern, Schutzgemeinschaft Erding/Freising, unterstützt auch vom Bürgerverein Freising.


Gute Nachrichten: Gegen den Überrumpelungsversuch der Flughafen München GmbH (FMG) werden alle betroffenen Akteure Klage einreichen: Landkreis Freising, Stadt Freising, Gemeinde Berglern, Bund Naturschutz und mehrere Privatkläger.
Ein Zusammenhalt der Betroffenen, wie er besser nicht sein kann!
Die juristische Situation wurde von Landrat Helmut Petz dargelegt, die Sicht der besonders betroffenen Gemeinde Berglern von Bürgermeister Anton Scherer, die Freisinger Perspektive von Eva Bönig, die der Schutzgemeinschaft von Franz Heilmeier und die des Naturschutzes von Christine Margraf.
Christian Magerl ergänzte historisches, erläuterte die Vorgehensweise der FMG und betonte die Bedeutung der Grundstücke des Bundes Naturschutz.
Alles in allem eine Veranstaltung in euphorischer Stimmung mit gleichzeitig kritischem Blick auf juristische Winkelzüge, die ja auch in der Vergangenheit immer wieder Überraschungen erbracht haben.
Diese Veranstaltung wird lange in Erinnerung bleiben. 

 

Pressemitteilung: Wintermarkt am Flughafen

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Trotz nachgewiesener hoher Schadstoffbelastungen am Flughafen veranstaltet die FMG auch 2024 einen Wintermarkt, in dem nach Mitteilung der FMG in diesem Jahr besonders die Kinder im Mittelpunkt stehen sollen.

Der BV Freising hat hierzu folgende Pressemitteilung herausgegeben:

Wie auch letztes Jahr findet auch heuer am Flughafen wieder ein sogenannter Wintermarkt statt. In diesem Jahr soll der Nachwuchs im Mittelpunkt stehen – Möglichst viele Eltern mit Kindern sollen den Markt besuchen.  Am Wintermarkt  2023 hat der BV Freising UFP-Messungen durchgeführt und erhebliche Belastungen durch toxische und kanzerogene Triebwerksabgase in der Atemluft festgestellt. Die Belastungen lagen dabei ein Mehrfaches über den Werten, welche die WHO als hohe Belastungen einstuft. Leider wurden seitens der FMG bisher keinerlei Maßnahmen ergriffen um diese gesundheitsschädlichen Belastungen in der Flughafenluft zu reduzieren. Der BV Freising weist deshalb eindringlich  darauf hin:  Wer den Wintermarkt mit seinen Kindern besucht atmet mit ungefilterten Triebwerksabgasen belastete Luft. Die dort in der Luft enthaltenen Schadstoffe gelangen tief in die Lunge, können in die Blutbahn gelangen und kanzerogene und toxische Stoffe in den Körper transportieren. Dabei entwickeln sich die gesundheitlichen Folgen erst Jahre oder Jahrzehnte später.  Wegen der extrem hohen Schadstoffbelastungen der Luft ist und bleibt der Flughafen eine reine Zweckeinrichtung und ist kein Ort für Wintermärkte, oder Freizeitaktivitäten jeglicher Art.

 


Dazu interessant:

Messbericht Wintermarkt (Dezember 2023)

Zwei Passanten gehen am 28. Dezember 2023 durch den München Airport Center. Mit dabei haben sie ein mobiles Ultrafeinstaub-Messgerät, das u.a. auch vom Umweltbundesamt für mobile Messungen verwendet wurde. Auf dem Display wird die Anzahl Partikel und ihr Durchmesser angezeigt. Alle Partikel von 10-700 nm werden erfasst. Das ist der Größenbereich, in den auch ein Großteil der Partikel aus der Flugzeugtriebwerken fällt. Die sind meist nicht größer als 50 nm, kleiner als ultrafeine Partikel aus Diesel- oder Benzinmotoren. Je kleiner der Durchmesser auf dem Display angegeben wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Triebwerksemissionen handelt.

Ziel ist der Wintermarkt im MAC mit Kinderkarussell, Schlittschuhbahn, diversen Ständen, vielgestaltig, attraktiv und auch gut besucht – eine coole Location. Wenn da nicht zu beiden Seiten die Start- und Landebahnen und dazwischen die Vorfelder wären, mit derzeit 750 Flugbewegungen pro Tag, die unablässig auch während der Öffnungszeiten des Wintermarktes Abgase mit astronomisch hohen Partikelzahlen verursachen.

Wintermarkt im München Airport Center (MAC) mit Schlittschuhbahn und Kinderkarussell im Hintergrund am 28.12.2023.(Bild: BV/gms)

Die beiden Passanten sind Vorsitzende des Bürgervereins Freising zur Vermeidung von Lärm und Schadstoffbelastungen e.V. (BV Freising). Ihr Rundgang am späten Nachmittag des 28.12.2023 führt sie auf der unteren Ebene um den Wintermarkt herum, hinein bis zum Kinderkarussell, dann auch oben auf der Galerie rings herum. Die Gehstrecke wird GPS-markiert. Das Gerät erfasst jede Sekunde die Konzentration der UFP und zeigt Werte zwischen 25.000 und 110.000 Partikel pro Kubikzentimeter (cm3). Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als hohe Belastung und damit wohl als gefährlich für die menschliche Gesundheit eingeschätzte Wertebereich beginnt bei Tagesmittelwerten von > 10.000 Partikeln/cm3 und bei Stundenmittelwerten von > 20.000 Partikeln/cm3.

Die nachfolgende Abbildung zeigt die Messwerte in zeitlicher Abfolge des Rundgangs. Wie man sofort erkennt, liegen die im Minutenraster dargestellten Messwerte ausnahmslos über dem Richtwert der WHO für Stundenmittelwerte, teils mehr als fünfmal so hoch. Und das riecht man auch – typischer Kerosingeruch liegt in der Luft, den alle Besucher einatmen müssen. Wenn man dazu noch bedenkt, dass sportliche Aktivitäten wie Schlittschuhlaufen besonders viel Atemluft verbraucht, stellt sich schon die Frage, ob das noch gesund ist. Und den allermeisten Besuchern ist sicher nicht bewusst, dass sie sich stundenlang in einem derart belasteten Ort aufhalten. Ihnen wurde Spaß und Vergnügen versprochen.

Partikel-Messwerte während des Rundgangs auf dem Wintermarkt im MAC am 28.12.2023 in der Zeit von 16:24 – 16:52 Uhr.(Bild: BV/gms)

Messbeispiel: Über 108.000 UFP-Partikel/cm3 (mit einem Partikeldurchmesser von 13 nm) auf dem Wintermarkt im MAC am 28.12.2023.(Bild: BV/gms)

Auch im angrenzenden Parkhaus P20,  in dem Besucher/innen des Wintermarktes 3 Stunden kostenlos parken können, riecht die Luft nach Kerosin und verursacht einen bitteren Geschmack im Mund.

Mit den Messungen am Wintermarkt möchte der BV Freising auf Gegebenheiten aufmerksam machen, die von keiner Stelle bisher in Betracht gezogen wurden, aber für die menschliche Gesundheit von großer Bedeutung sind. Weil das Flughafenmanagement UFP-Messungen verwehrt, aber selber keine eigenen Messungen durchführt, hat der BV Freising solche Messungen jetzt selbst in die Hand genommen.. Auf dem Sperrgrundstück des BN Freising direkt am östlichen Vorfeld wurden am 11.1.24 UFP-Messungen gestartet. In der Presse wurde darüber berichtet.

Der BV Freising fordert das Flughafenmanagement erneut eindringlich auf, Maßnahmen zur Reduzierung von Giftstoffen endlich in die Wege zu leiten. Dazu gehört z. B. das Schleppen von Flugzeugen mit dem TaxiBot-System vom Terminal zum Start und nach der Landung zurück zum Terminal – so wie es der Flughafen Frankfurt bereits in die Tat umsetzt. Die Verwendung von schwefelfreiem Kerosin ist ein weiterer Schritt zur Reduzierung schädlichen Emissionen. Am Flughafen Wien wird bereits seit Jahren schwefelarmes Kerosin vertankt. Was in Österreich geht, sollte auch in Bayern möglich sein.

Die Realität ist nun einmal, dass Kerosinverbrennung eine Vielzahl von Giftstoffen freisetzt und am Flughafen München Unmengen gesundheitsschädlicher ultrafeiner Partikel entstehen. Ungefiltert und ohne Reinigung durch Katalysatoren gelangen diese in die Atemluft. Ultrafeine Partikel spielen als Transportvektoren eine zentrale Rolle, weil sie den Übergang von der Lunge in die Blutbahn ermöglichen. Bereits 2015 hat die EU festgestellt: „In der Umgebung von Flughäfen ist die Bevölkerung aber nicht nur Lärm, sondern auch schlechter Luftqualität ausgesetzt. Dabei sind ultrafeine Partikel der Faktor mit den größten Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit.“

Diesbezüglich nehmen der Flughafen München und auch die verantwortliche Politik die Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit, speziell mit Blick auf die Gesundheit der Menschen am Flughafen und im Umland, nicht wahr. Das verwundert umso mehr, als dieser Flughafen zu 100 % in öffentlicher Hand ist und sehr wohl mit gutem Beispiel vorangehen sollte.

 

 

Briefe an die Politik – Hohe Krankenquoten an Flughäfen

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Schädigen die extrem hohen Konzentrationen ungefilterter Triebwerksabgase die Gesundheit der an Flughäfen Beschäftigten?

Die gesundheitsschädlichen Triebwerksabgase könnten deutlich reduziert werden:

  • Einsatz von schwefelarmem Kerosin
  • Schleppen der Flugzeuge ohne laufende Triebwerke

SAAK - schwefel- und aromatenarmes Kerosin

Nachdem SAF mittel- bis langfristig weder in ausreichenden Mengen verfügbar sein wird und noch lange Jahre in wesentlichen Mengen nur in Teilen nachhaltig erzeugt werden kann, wird herkömmliches Kerosin (JetA1) noch weit über 2050 hinaus in hohen Anteilen als Kraftstoff zur Verfügung stehen müssen. Die Potentiale, die JetA1 hinsichtlich Gesundheits- und Klimaschutz bietet sind im Moment ungenutzt. Dabei könnten kurzfristig umsetzbare Maßnahmen bei der Herstellung von JetA1 in SAAK schon heute wesentliche Beiträge zur Reduzierung gesundheitlicher Risiken und zum Klimaschutz leisten. Geht man von einem Gemisch (Beimischquoten SAF nach EU-Vorgabe) SAAK/SAF statt von JetA1/SAF aus, dann zeigt eine Modellrechnung, dass in der Summe der Jahre 2025-2050 mit der Mischung SAAK/SAF ca. doppelt so viele CO2-Äquivalente (CO2 inkl. Non-CO2-Effekte) vermieden werden könnten als mit JetA1/SAF. Dabei spielt die Reduzierung der Kondensstreifen durch SAAK eine wesentliche Rolle; zusätzlich reduziert SAAK in erheblichen Umfang die Gesundheitsrisiken, die durch den bodennahen Ausstoß von Triebwerksabgasen entstehen. Auch wenn die Angaben zu den einzelnen Potentialen wegen der vielfältigen Zusammenhänge schwanken und nicht exakt zu benennen sind, bewegen sich diese doch in einer eindeutigen und signifikanten Größenordnung, die u.a. zu folgenden Schlussfolgerungen führen:

  1. UBA 2021: Weniger Schwefel im Kerosin … können Emissionen stark senken
  2. ACI 2018: Mitigation option: Change of fuel properties (lower sulphur and aromatics)
  3. CATF: Fossiler Düsenkraftstoff wird mittelfristig weiterhin Teil des Luftverkehrsmarktes sein, bis andere skalierbare, nicht auf Biomasse basierende SAF-Optionen verfügbar werden. Die Reduzierung der Kondensstreifen kann jedoch nicht warten, bis der Flugzeugtreibstoffmarkt zu 100 % SAF wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, parallel zur Entwicklung von 100 % SAF und SAF-Mischungen die Kondensstreifenvorläufer in fossilem Düsenkraftstoff zu reduzieren.“
  4. EASA 2012: Volkswirtschaftlicher Nutzen von SAAK 0,5 – 1,6 Mrd. €/Jahr; Reduzierung der luftfahrtbedingten PM-Sterblichkeit um 25%; wesentlicher Beitrag zur Reduzierung der Non-CO2-Effekte.

  Welche Anpassungen innerhalb der bestehenden JetA1-Spezifikationen führen zu SAAK?

  • Schwefelanteil: Reduzierung des Schwefelanteils auf < 10 ppm (wie bei Diesel und Benzin)
  • Aromatenanteil: Reduzierung der Aromaten von heute Ø 18 Volumen-% auf 10+/-2% Anm.: Da Naphthalin ein wesentlicher Bestandteil der Rußbildung ist, sollte dabei der Anteil der Naphthaline in den Aromaten von heute 2-3% möglichst weit reduziert werden.

Die Kosten:

Die EASA hat bereits 2012 den volkswirtschaftlichen Nutzen von entschwefeltem Kerosin benannt (s.o). Neben geringen Mehrkosten für die Entschwefelung in Höhe von ca. 1,5 Cent pro Liter sowie einen weiteren Anteil für die Aromatenanpassung ist der wesentliche Nutzen in der Kosten-Nutzenrechnung Kosten pro reduziertem CO2-Äquivalent gegenüber SAF zu sehen. Nach heutigen Rechnungen kostet SAF 4-5 mal so viel wie JetA1. Eine Modellrechnung (siehe Anhang) zeigt, dass die Kosten von SAF zur Reduzierung von CO2e um mehr als 10-fache höher sind als mit SAAK.

Nimmt man die aktuellen Kosten als Basis, dann müsste sich der Preis von SAF auf ca. 760€ pro Tonne reduzieren um aus wirtschaftlicher Sicht beim Nutzen Kosten pro Reduzierung CO2-Äquivalent mit SAAK mithalten zu können. Da diese Preisentwicklung so nicht absehbar ist, empfiehlt sich unter der Maßgabe die klima- und gesundheitsschädlichen Wirkung des Flugverkehrs so schnell wie möglich zu mindern allein schon aus wirtschaftlichen Gründen die umgehende Einführung von SAAK.

Zum Audrucken: Infopapier zu schwefel- und aromatenarmen Kerosin (SAAK)

TaxiBot (Kurzinfo)

 

Das TaxiBot-System ermöglicht die sehr effiziente Reduktion von hochgiftigen und klimaschädlichen Kerosin-Triebwerksemissionen am Boden. Flugzeuge werden vom Terminal zum Start und nach der Landung wieder zum Terminal geschleppt  (Erweiterung des bisher üblichen Taxiing in Form von Pushbacks und kurzen Strecken).
Das System erhielt bereits 2017 die Zulassungen zu den 737Boeing- & A320-Serien (70% aller Flugzeuge). An der Entwicklung der hybridangetriebenen ersten Variante war Lufthansa-LEOS beteiligt, Tochterunternehmer der Lufthansa Technik. TaxiBot-Hersteller ist IAI (Israel Aerospace Industries).

Sonderstellung TaxiBot

  • Geschwindigkeit: 42 km/h (schnellstes ETS/ETV auf dem Markt, volltauglich für Rollbetrieb).
  • Mobilität: alle Rollwege, alle großen Flugzeugtypen.
  • 2 Hybrid-Varianten (dieselelektrisch), demnächst 1 Vollelektro (alle mit „Pilot Control Mode“).

Aktueller Stand

2022/2023: TaxiBots in New Dehli, Mumbai, Bengalore, Amsterdam, Frankfurt.
– New Delhi Airport plant, seine TaxBot-Flotte auf 15 Schlepper bis 2025 auszubauen.
– Amsterdam Airport Schiphol kauft als erster Europäischer Flughafen 2 TaxiBots im Rahmen seines Nachhaltigkeitskonzeptes.
– Flughafen Frankfurt hat mehrjährigen Probebetrieb, derzeit 1 Schlepper (2 sollen bestellt werden). – Flughafen Brüssel startet Probebetrieb März/April 2024 (s. unten).

Einsparpotenzial von TaxiBot am Flughafen München

70-80 % der Rollwege; 20-30 % werden für den Triebwerk-Warmlauf und ggf. Abkühlung benötigt.

  • CO2-Ausstoss für konventionelles Taxiing: 173.000 t pro Jahr (55.000 t Kerosin/Jahr). Quelle: FMG 2
  • CO2-Vermeidungspotential von TaxiBot: 120-135.000 t CO2 pro Jahr (38-44.000 t Kerosin/Jahr). Schadstoffreduzierungspotential von TaxiBot: 800 t pro Jahr (überwiegend Stickoxide).

 Kosten-Nutzen

Kosten für 1 Taxibot: ca. 3,5 Mio. €
Beispiel mit 20 TaxiBots: 70 Mio € (ca. 10 Mio/Jahr) plus Kosten für Personal und Energie.
Kosteneinsparung Kerosin: 22.8-26,6 Mio € pro Jahr (38-44.000 t Kerosin/Jah,r, 600 € /t).

Beispiel Flughafen Brüssel (März/April 2024)

Brussels Airport and TUI fly are testing the Taxibot for sustainable taxiing (03/04/2024 / Environment)

Zum Audrucken: Infopapier zu schwefel- und aromatenarmen Kerosin (SAAK)

Ergebnis der Vorstandswahlen 10. April 2024

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Zur Wahl standen das komplette Führungsteam des Vereins:

Vorsitzende

  • Wolfgang Herrmann
  • Gerhard Müller-Starck
  • Stefan Neumann

Kassiererin

  • Sylvia Heinrich

Schriftführer

  • Oswald Rottmann

Beisitzer

  • Thomas Enghofer
  • Florian Gränzer
  • Werner Habermeyer
  • Hermann Hobmair
  • Reinhard Kendlbacher

Pressegespräch: Schlechte Luft in Attaching – besteht Aussicht auf Besserung?

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vom 14. März 2024 17:00 Uhr Attaching, Sportgaststätte

Nach Abschluss der Messungen im Projektverbund (mit Helmholtz Munich, Uni Bayreuth) an sechs Standorten um den Flughafen hat der BV Freising weitere Messungen in Attaching von August bis November 2023 durchgeführt (Abb. 1).
Die Ergebnisse (Messwerte) übertreffen die der ersten Kampagne und spiegeln deutlich die Zunahme des Flugverkehrs, die sich in höheren UFP-Konzentrationen und längeren Expositionszeiten äußert. Die beiden Abbildungen zeigen einmal die Tagesmittelwerte dieser zweiten Messkampagne und zum andern die Stundenmittelwerte.
Als Maßstab für eine hohe Belastung hat die WHO einen Tagesmittelwert von 10.000 p/cm3, und einen Stundenmittelwert von 20.000 p/cm3 eingeführt.
– Wie deutlich zu sehen, liegt in Attaching an etwa zwei Drittel aller Tage (66%) die UFP-Konzentration über diesem hohen Wert (Abb. 2).
– An einem Siebtel aller Stunden (14,4%) liegt die UFP-Konzentration über 20.000 p/cm3, d.h. während etwa 3,5 Stunden eines Tages atmen die Menschen diese hohe Konzentration ein (Abb. 3).
Erfahrungsgemäß riecht man den typischen Kerosingeruch nur anfangs, wenn die Abgaswolke vom Flughafen eintrifft. Die menschliche Nase gewöhnt sich schnell an Gerüche, so dass die schlechte Luft gar nicht mehr wahrgenommen wird. 10.000 Partikel werden einem meist noch nicht bewusst, während eine Konzentration von 20.000 schon manchem in die Nase steigt. Die Empfindlichkeit lässt aber schnell nach. Dennoch atmet man weiter, mit jedem Atemzug etwa einen halben Liter Luft mit 5 bzw. 10 Mio. ultrafeinen Partikeln.
In letzter Zeit häufen sich die wissenschaftlichen Publikationen, die UFP vom Flugverkehr (um die Flughäfen) als Ursache für schwerwiegende Krankheiten beschreiben. Die Verhältnisse an und um Flughäfen ähneln sich weltweit sehr. Gemeinsames Kennzeichen sind die hohen UFP-Konzentrationen, denen die Beschäftigten und Anwohner ständig ausgesetzt sind. Es finden sich immer mehr Bestätigungen, dass diese Menschen krank werden (siehe Zitate).
Umso erstaunlicher ist die Reaktion der FMG auf unsere Berichte und Veröffentlichungen. Anstatt diesen Hinweisen nachzugehen und das weltweit bestätigte Risiko durch UFP ernst zu nehmen, ignoriert die FMG – bestenfalls- die Fakten, oder versucht sie, unsere Ergebnisse zu diskreditieren. Gleichzeitig verkündet die FMG „reine Luft“ am Flughafen und Umgebung, weil die Grenzwerte des Feinstaubs nicht überschritten werden, den sie vorschriftsmäßig misst, der aber nicht aus den Triebwerken kommt (diese emittieren UFP).
So werden Beschäftigte und die Bevölkerung in falscher Sicherheit gewiegt. Das ist eine fahrlässige Täuschung und steht in krassem Widerspruch zu den Werbeslogans der FMG als „guter Nachbar“.
Dabei könnte man die UFP-Belastungen massiv reduzieren. Aus unerklärlichen Gründen weigert sich die FMG, über emissionsfreies/emissionsarmes Schleppen der Flugzeige zu diskutieren. Auch sollte sie sich für die Verwendung von schwefelfreiem Kerosin einsetzen. Beides Maßnahmen, welche die UFP-Mengen deutlich senken und die von UBA, DLR und ACI auch vorgeschlagen werden: …

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Barmer Gesundheitsreport 2023 – Gesundheit im Landkreis Freising

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Bewertung des Barmer Gesundheitsreports 2023 im Hinblick auf die Gesundheit im Landkreis Freising

 

Der Barmer Gesundheitsreport stellt fest, dass der Landkreis Freising nach den dort hinterlegten Bewertungskriterien der gesündeste Landkreis in Deutschland ist. Die hier vorliegende Bewertung des Barmer Gesundheitsreportes 2023 soll Klarheit schaffen, ob diese Aussage pauschal und umfassend für alle dort lebenden Bevölkerungsgrupppen angesetzt werden kann und wie das gezogene Resümee mit Blick auf die vom Flughafen München ausgehenden Belastungen (Lärm, Schadstoffe) zu bewerten ist.

Zusammenfassung:

Unter Berücksichtigung der unten stehenden Ausführungen kann man feststellen, dass der Bericht  zwar für die Gesundheitssytemforschung relevant ist, aber nicht aussagefähig genug, um Effekte auf die Gesundheit der Flughafennanwohner zu erkennen.

Die gesamte Bewertung lesen
–> Barmer Gesundheitsreports 2023 im Hinblick auf die Gesundheit im Landkreis Freising

Publikationen UFP in Zeiten von COVID

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Die Zeit der COVID Pandemie bot die einmalige Möglichkeit, die Konzentration ultrafeiner Partikel im Umfeld des Flughafens München zu messen, ohne bzw. stark eingeschenkten Flugbewegungen. Eine einzigartige Chance, denn nun ist eine Belastungs-Nulllinie ohne Flugverkehr ermittelt und steht als Vergleichsgröße fest.Die Ergebnisse dieser Langzeitmessungen (in Zusammenarbeit mit Universität Bayreuth und Helmholtz Institut München) finden sich in diesen wissenschaftlichen Veröffentlichungen:

Moore als CO2 Speicher

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Pressemitteilung des BV Freising zur Veranstaltung vom 27. September 2023 im Grünen Hof , Freising

Moore als CO2-Speicher – ökologisch und ökonomisch sinnvoll – immer besser als Betonflächen

Zum Abschluss seiner Vortragsreihe hat der BV Freising diesmal zwei ausgewiesene Moor-Experten eingeladen, deren Vorträge überzeugend dargelegt haben, wie wichtig Renaturierung bzw. Erhalt von Mooren für Klimaschutz und Biodiversität sind.

Prof. Dr. Matthias Drösler von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hat sehr einleuchtend gezeigt, dass Moore weit effizientere CO2-Speicher sind als Agrarflächen, Brachland oder naturnah bewirtschaftete Wälder. Das gilt insbesondere für Renaturierungen in Kombination mit Paludikulturen, also der landwirtschaftlichen Nutzung nasser Moorstandorte. Das wäre nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch interessant. So könnte die Renaturierung/Verwässerung der
ehemaligen Moorflächen der 3. Starbahn am Münchner Flughafen in Kombination mit Paludikulturen in wenigen Jahren abgeschlossen sein und könnte im langjährigen Mittel eine Klimaschutzwirkung von fast 20.000 t CO2 pro Jahr erzielen. Der Kenntnisstand zum Renaturierungsprojekt ist so umfassend, dass damit sofort begonnen werden könnte.

Dr. Christine Margraf vom BUND Naturschutz betonte die Bedeutung der Moore für den Naturschutz. „Wir haben nicht nur eine Klimakrise, sondern auch eine Biodiversitäts-Krise“.

Da 95% der Moore Bayerns entwässert bzw. degradiert sind, ist die Wiedervernässung von Mooren sehr wichtig, um wieder Lebensräume für die spezialisierten Arten zu schaffen, was das Montreal-Abkommen und die EU-Biodiversitätsstrategie, Natura 2000 und die bayerische Biodiversitäts- und Moorschutz-Strategien auch fordern. Die Potentiale im Erdinger Moos wären insbesondere im nördlichen Teil (europäisches Schutzgebiet) besonders groß. Sie können aber nur genutzt werden, wenn die hier geplante 3. Startbahn endlich und rechtsverbindlich beerdigt wird. Soweit die 3.110 ha der Vorhaltefläche im Moor liegen, müssen sie für die Renaturierung genutzt werden: „Mehr Moor statt noch mehr Flughafen.“ Das Erdinger Moos ist Teil der zweitgrößten NiedermoorAchse Bayerns, die ursprünglich zusammenhängend über das Freisinger bis zum Dachauer Moos reichte. Also Renaturierung statt Betonierung.

Das oben genannte CO2-Einsparpotential übersteigt übrigens massiv die vom Flughafenmanagement erhofften, aber von Fachleuten für nicht realisierbar gehaltenen 3.000 t CO2 pro Jahr aus dem „Klimawaldprojekt“ des Flughafens, das in der lebhaften Diskussion als ein Greenwashing-Projekt benannt wurde.

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