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Briefe an die Politik – Hohe Krankenquoten an Flughäfen

Briefe an die Politik – Hohe Krankenquoten an Flughäfen published on Keine Kommentare zu Briefe an die Politik – Hohe Krankenquoten an Flughäfen

Schädigen die extrem hohen Konzentrationen ungefilterter Triebwerksabgase die Gesundheit der an Flughäfen Beschäftigten?

Die gesundheitsschädlichen Triebwerksabgase könnten deutlich reduziert werden:

  • Einsatz von schwefelarmem Kerosin
  • Schleppen der Flugzeuge ohne laufende Triebwerke

SAAK - schwefel- und aromatenarmes Kerosin

Nachdem SAF mittel- bis langfristig weder in ausreichenden Mengen verfügbar sein wird und noch lange Jahre in wesentlichen Mengen nur in Teilen nachhaltig erzeugt werden kann, wird herkömmliches Kerosin (JetA1) noch weit über 2050 hinaus in hohen Anteilen als Kraftstoff zur Verfügung stehen müssen. Die Potentiale, die JetA1 hinsichtlich Gesundheits- und Klimaschutz bietet sind im Moment ungenutzt. Dabei könnten kurzfristig umsetzbare Maßnahmen bei der Herstellung von JetA1 in SAAK schon heute wesentliche Beiträge zur Reduzierung gesundheitlicher Risiken und zum Klimaschutz leisten. Geht man von einem Gemisch (Beimischquoten SAF nach EU-Vorgabe) SAAK/SAF statt von JetA1/SAF aus, dann zeigt eine Modellrechnung, dass in der Summe der Jahre 2025-2050 mit der Mischung SAAK/SAF ca. doppelt so viele CO2-Äquivalente (CO2 inkl. Non-CO2-Effekte) vermieden werden könnten als mit JetA1/SAF. Dabei spielt die Reduzierung der Kondensstreifen durch SAAK eine wesentliche Rolle; zusätzlich reduziert SAAK in erheblichen Umfang die Gesundheitsrisiken, die durch den bodennahen Ausstoß von Triebwerksabgasen entstehen. Auch wenn die Angaben zu den einzelnen Potentialen wegen der vielfältigen Zusammenhänge schwanken und nicht exakt zu benennen sind, bewegen sich diese doch in einer eindeutigen und signifikanten Größenordnung, die u.a. zu folgenden Schlussfolgerungen führen:

  1. UBA 2021: Weniger Schwefel im Kerosin … können Emissionen stark senken
  2. ACI 2018: Mitigation option: Change of fuel properties (lower sulphur and aromatics)
  3. CATF: Fossiler Düsenkraftstoff wird mittelfristig weiterhin Teil des Luftverkehrsmarktes sein, bis andere skalierbare, nicht auf Biomasse basierende SAF-Optionen verfügbar werden. Die Reduzierung der Kondensstreifen kann jedoch nicht warten, bis der Flugzeugtreibstoffmarkt zu 100 % SAF wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, parallel zur Entwicklung von 100 % SAF und SAF-Mischungen die Kondensstreifenvorläufer in fossilem Düsenkraftstoff zu reduzieren.“
  4. EASA 2012: Volkswirtschaftlicher Nutzen von SAAK 0,5 – 1,6 Mrd. €/Jahr; Reduzierung der luftfahrtbedingten PM-Sterblichkeit um 25%; wesentlicher Beitrag zur Reduzierung der Non-CO2-Effekte.

  Welche Anpassungen innerhalb der bestehenden JetA1-Spezifikationen führen zu SAAK?

  • Schwefelanteil: Reduzierung des Schwefelanteils auf < 10 ppm (wie bei Diesel und Benzin)
  • Aromatenanteil: Reduzierung der Aromaten von heute Ø 18 Volumen-% auf 10+/-2% Anm.: Da Naphthalin ein wesentlicher Bestandteil der Rußbildung ist, sollte dabei der Anteil der Naphthaline in den Aromaten von heute 2-3% möglichst weit reduziert werden.

Die Kosten:

Die EASA hat bereits 2012 den volkswirtschaftlichen Nutzen von entschwefeltem Kerosin benannt (s.o). Neben geringen Mehrkosten für die Entschwefelung in Höhe von ca. 1,5 Cent pro Liter sowie einen weiteren Anteil für die Aromatenanpassung ist der wesentliche Nutzen in der Kosten-Nutzenrechnung Kosten pro reduziertem CO2-Äquivalent gegenüber SAF zu sehen. Nach heutigen Rechnungen kostet SAF 4-5 mal so viel wie JetA1. Eine Modellrechnung (siehe Anhang) zeigt, dass die Kosten von SAF zur Reduzierung von CO2e um mehr als 10-fache höher sind als mit SAAK.

Nimmt man die aktuellen Kosten als Basis, dann müsste sich der Preis von SAF auf ca. 760€ pro Tonne reduzieren um aus wirtschaftlicher Sicht beim Nutzen Kosten pro Reduzierung CO2-Äquivalent mit SAAK mithalten zu können. Da diese Preisentwicklung so nicht absehbar ist, empfiehlt sich unter der Maßgabe die klima- und gesundheitsschädlichen Wirkung des Flugverkehrs so schnell wie möglich zu mindern allein schon aus wirtschaftlichen Gründen die umgehende Einführung von SAAK.

Zum Audrucken: Infopapier zu schwefel- und aromatenarmen Kerosin (SAAK)

TaxiBot (Kurzinfo)

 

Das TaxiBot-System ermöglicht die sehr effiziente Reduktion von hochgiftigen und klimaschädlichen Kerosin-Triebwerksemissionen am Boden. Flugzeuge werden vom Terminal zum Start und nach der Landung wieder zum Terminal geschleppt  (Erweiterung des bisher üblichen Taxiing in Form von Pushbacks und kurzen Strecken).
Das System erhielt bereits 2017 die Zulassungen zu den 737Boeing- & A320-Serien (70% aller Flugzeuge). An der Entwicklung der hybridangetriebenen ersten Variante war Lufthansa-LEOS beteiligt, Tochterunternehmer der Lufthansa Technik. TaxiBot-Hersteller ist IAI (Israel Aerospace Industries).

Sonderstellung TaxiBot

  • Geschwindigkeit: 42 km/h (schnellstes ETS/ETV auf dem Markt, volltauglich für Rollbetrieb).
  • Mobilität: alle Rollwege, alle großen Flugzeugtypen.
  • 2 Hybrid-Varianten (dieselelektrisch), demnächst 1 Vollelektro (alle mit „Pilot Control Mode“).

Aktueller Stand

2022/2023: TaxiBots in New Dehli, Mumbai, Bengalore, Amsterdam, Frankfurt.
– New Delhi Airport plant, seine TaxBot-Flotte auf 15 Schlepper bis 2025 auszubauen.
– Amsterdam Airport Schiphol kauft als erster Europäischer Flughafen 2 TaxiBots im Rahmen seines Nachhaltigkeitskonzeptes.
– Flughafen Frankfurt hat mehrjährigen Probebetrieb, derzeit 1 Schlepper (2 sollen bestellt werden). – Flughafen Brüssel startet Probebetrieb März/April 2024 (s. unten).

Einsparpotenzial von TaxiBot am Flughafen München

70-80 % der Rollwege; 20-30 % werden für den Triebwerk-Warmlauf und ggf. Abkühlung benötigt.

  • CO2-Ausstoss für konventionelles Taxiing: 173.000 t pro Jahr (55.000 t Kerosin/Jahr). Quelle: FMG 2
  • CO2-Vermeidungspotential von TaxiBot: 120-135.000 t CO2 pro Jahr (38-44.000 t Kerosin/Jahr). Schadstoffreduzierungspotential von TaxiBot: 800 t pro Jahr (überwiegend Stickoxide).

 Kosten-Nutzen

Kosten für 1 Taxibot: ca. 3,5 Mio. €
Beispiel mit 20 TaxiBots: 70 Mio € (ca. 10 Mio/Jahr) plus Kosten für Personal und Energie.
Kosteneinsparung Kerosin: 22.8-26,6 Mio € pro Jahr (38-44.000 t Kerosin/Jah,r, 600 € /t).

Beispiel Flughafen Brüssel (März/April 2024)

Brussels Airport and TUI fly are testing the Taxibot for sustainable taxiing (03/04/2024 / Environment)

Zum Audrucken: Infopapier zu schwefel- und aromatenarmen Kerosin (SAAK)

Ergebnis der Vorstandswahlen 10. April 2024

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Zur Wahl standen das komplette Führungsteam des Vereins:

Vorsitzende

  • Wolfgang Herrmann
  • Gerhard Müller-Starck
  • Stefan Neumann

Kassiererin

  • Sylvia Heinrich

Schriftführer

  • Oswald Rottmann

Beisitzer

  • Thomas Enghofer
  • Florian Gränzer
  • Werner Habermeyer
  • Hermann Hobmair
  • Reinhard Kendlbacher

Pressegespräch: Schlechte Luft in Attaching – besteht Aussicht auf Besserung?

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vom 14. März 2024 17:00 Uhr Attaching, Sportgaststätte

Nach Abschluss der Messungen im Projektverbund (mit Helmholtz Munich, Uni Bayreuth) an sechs Standorten um den Flughafen hat der BV Freising weitere Messungen in Attaching von August bis November 2023 durchgeführt (Abb. 1).
Die Ergebnisse (Messwerte) übertreffen die der ersten Kampagne und spiegeln deutlich die Zunahme des Flugverkehrs, die sich in höheren UFP-Konzentrationen und längeren Expositionszeiten äußert. Die beiden Abbildungen zeigen einmal die Tagesmittelwerte dieser zweiten Messkampagne und zum andern die Stundenmittelwerte.
Als Maßstab für eine hohe Belastung hat die WHO einen Tagesmittelwert von 10.000 p/cm3, und einen Stundenmittelwert von 20.000 p/cm3 eingeführt.
– Wie deutlich zu sehen, liegt in Attaching an etwa zwei Drittel aller Tage (66%) die UFP-Konzentration über diesem hohen Wert (Abb. 2).
– An einem Siebtel aller Stunden (14,4%) liegt die UFP-Konzentration über 20.000 p/cm3, d.h. während etwa 3,5 Stunden eines Tages atmen die Menschen diese hohe Konzentration ein (Abb. 3).
Erfahrungsgemäß riecht man den typischen Kerosingeruch nur anfangs, wenn die Abgaswolke vom Flughafen eintrifft. Die menschliche Nase gewöhnt sich schnell an Gerüche, so dass die schlechte Luft gar nicht mehr wahrgenommen wird. 10.000 Partikel werden einem meist noch nicht bewusst, während eine Konzentration von 20.000 schon manchem in die Nase steigt. Die Empfindlichkeit lässt aber schnell nach. Dennoch atmet man weiter, mit jedem Atemzug etwa einen halben Liter Luft mit 5 bzw. 10 Mio. ultrafeinen Partikeln.
In letzter Zeit häufen sich die wissenschaftlichen Publikationen, die UFP vom Flugverkehr (um die Flughäfen) als Ursache für schwerwiegende Krankheiten beschreiben. Die Verhältnisse an und um Flughäfen ähneln sich weltweit sehr. Gemeinsames Kennzeichen sind die hohen UFP-Konzentrationen, denen die Beschäftigten und Anwohner ständig ausgesetzt sind. Es finden sich immer mehr Bestätigungen, dass diese Menschen krank werden (siehe Zitate).
Umso erstaunlicher ist die Reaktion der FMG auf unsere Berichte und Veröffentlichungen. Anstatt diesen Hinweisen nachzugehen und das weltweit bestätigte Risiko durch UFP ernst zu nehmen, ignoriert die FMG – bestenfalls- die Fakten, oder versucht sie, unsere Ergebnisse zu diskreditieren. Gleichzeitig verkündet die FMG „reine Luft“ am Flughafen und Umgebung, weil die Grenzwerte des Feinstaubs nicht überschritten werden, den sie vorschriftsmäßig misst, der aber nicht aus den Triebwerken kommt (diese emittieren UFP).
So werden Beschäftigte und die Bevölkerung in falscher Sicherheit gewiegt. Das ist eine fahrlässige Täuschung und steht in krassem Widerspruch zu den Werbeslogans der FMG als „guter Nachbar“.
Dabei könnte man die UFP-Belastungen massiv reduzieren. Aus unerklärlichen Gründen weigert sich die FMG, über emissionsfreies/emissionsarmes Schleppen der Flugzeige zu diskutieren. Auch sollte sie sich für die Verwendung von schwefelfreiem Kerosin einsetzen. Beides Maßnahmen, welche die UFP-Mengen deutlich senken und die von UBA, DLR und ACI auch vorgeschlagen werden: …

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Barmer Gesundheitsreport 2023 – Gesundheit im Landkreis Freising

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Bewertung des Barmer Gesundheitsreports 2023 im Hinblick auf die Gesundheit im Landkreis Freising

 

Der Barmer Gesundheitsreport stellt fest, dass der Landkreis Freising nach den dort hinterlegten Bewertungskriterien der gesündeste Landkreis in Deutschland ist. Die hier vorliegende Bewertung des Barmer Gesundheitsreportes 2023 soll Klarheit schaffen, ob diese Aussage pauschal und umfassend für alle dort lebenden Bevölkerungsgrupppen angesetzt werden kann und wie das gezogene Resümee mit Blick auf die vom Flughafen München ausgehenden Belastungen (Lärm, Schadstoffe) zu bewerten ist.

Zusammenfassung:

Unter Berücksichtigung der unten stehenden Ausführungen kann man feststellen, dass der Bericht  zwar für die Gesundheitssytemforschung relevant ist, aber nicht aussagefähig genug, um Effekte auf die Gesundheit der Flughafennanwohner zu erkennen.

Die gesamte Bewertung lesen
–> Barmer Gesundheitsreports 2023 im Hinblick auf die Gesundheit im Landkreis Freising

Publikationen UFP in Zeiten von COVID

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Die Zeit der COVID Pandemie bot die einmalige Möglichkeit, die Konzentration ultrafeiner Partikel im Umfeld des Flughafens München zu messen, ohne bzw. stark eingeschenkten Flugbewegungen. Eine einzigartige Chance, denn nun ist eine Belastungs-Nulllinie ohne Flugverkehr ermittelt und steht als Vergleichsgröße fest.Die Ergebnisse dieser Langzeitmessungen (in Zusammenarbeit mit Universität Bayreuth und Helmholtz Institut München) finden sich in diesen wissenschaftlichen Veröffentlichungen:

Moore als CO2 Speicher

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Pressemitteilung des BV Freising zur Veranstaltung vom 27. September 2023 im Grünen Hof , Freising

Moore als CO2-Speicher – ökologisch und ökonomisch sinnvoll – immer besser als Betonflächen

Zum Abschluss seiner Vortragsreihe hat der BV Freising diesmal zwei ausgewiesene Moor-Experten eingeladen, deren Vorträge überzeugend dargelegt haben, wie wichtig Renaturierung bzw. Erhalt von Mooren für Klimaschutz und Biodiversität sind.

Prof. Dr. Matthias Drösler von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hat sehr einleuchtend gezeigt, dass Moore weit effizientere CO2-Speicher sind als Agrarflächen, Brachland oder naturnah bewirtschaftete Wälder. Das gilt insbesondere für Renaturierungen in Kombination mit Paludikulturen, also der landwirtschaftlichen Nutzung nasser Moorstandorte. Das wäre nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch interessant. So könnte die Renaturierung/Verwässerung der
ehemaligen Moorflächen der 3. Starbahn am Münchner Flughafen in Kombination mit Paludikulturen in wenigen Jahren abgeschlossen sein und könnte im langjährigen Mittel eine Klimaschutzwirkung von fast 20.000 t CO2 pro Jahr erzielen. Der Kenntnisstand zum Renaturierungsprojekt ist so umfassend, dass damit sofort begonnen werden könnte.

Dr. Christine Margraf vom BUND Naturschutz betonte die Bedeutung der Moore für den Naturschutz. „Wir haben nicht nur eine Klimakrise, sondern auch eine Biodiversitäts-Krise“.

Da 95% der Moore Bayerns entwässert bzw. degradiert sind, ist die Wiedervernässung von Mooren sehr wichtig, um wieder Lebensräume für die spezialisierten Arten zu schaffen, was das Montreal-Abkommen und die EU-Biodiversitätsstrategie, Natura 2000 und die bayerische Biodiversitäts- und Moorschutz-Strategien auch fordern. Die Potentiale im Erdinger Moos wären insbesondere im nördlichen Teil (europäisches Schutzgebiet) besonders groß. Sie können aber nur genutzt werden, wenn die hier geplante 3. Startbahn endlich und rechtsverbindlich beerdigt wird. Soweit die 3.110 ha der Vorhaltefläche im Moor liegen, müssen sie für die Renaturierung genutzt werden: „Mehr Moor statt noch mehr Flughafen.“ Das Erdinger Moos ist Teil der zweitgrößten NiedermoorAchse Bayerns, die ursprünglich zusammenhängend über das Freisinger bis zum Dachauer Moos reichte. Also Renaturierung statt Betonierung.

Das oben genannte CO2-Einsparpotential übersteigt übrigens massiv die vom Flughafenmanagement erhofften, aber von Fachleuten für nicht realisierbar gehaltenen 3.000 t CO2 pro Jahr aus dem „Klimawaldprojekt“ des Flughafens, das in der lebhaften Diskussion als ein Greenwashing-Projekt benannt wurde.

Landtagswahl 2023: Abgeordneten Umfrage zu Lärm- und Schadbelastungen im Landkreis Freising

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Mit Blich Landtagswahl 2023 hat uns interessiert, welche Meinung unsere lokalen Landtagsabgeordneten bzw. Kandidaten zum Thema Lärm- und Schadstoffbelastung und Erweiterung am Flughafen München vertreten.
Dazu wurde ein kurzer Fragebogen versandt. BV Freising – Umfrage Wahl 2023

Das Ergebnis:

… mit einer bemerkenswerten Aussage von Staatsminister Florian Herrmann:

Die 3. Startbahn ist Geschichte!

Der BV Freising hat eine Umfrage zu den Themen Nachtflüge, dem Einsatz von schwefelarmem Kerosin und emissionsfreien Taxibots sowie der dritten Startbahn durchgeführt. Dabei wurden die Kandidaten der sechs im Landtag vertretenden Parteien angeschrieben.

Um möglichst konkrete und belastbare Antworten zu erhalten, wurde die Umfrage unter anderem als einfache Ja/Nein-Umfrage gestaltet. Die Reaktionen der Befragten auf diese Umfrage lässt sich in drei Gruppen zusammenfassen:

  • Keine Reaktion kam von  Helmut Markworth (FDP) und Prof. Ingo Hahn (AFD).
  • Klare Positionierungen ohne Wenn und Aber zur Reduzierung der Nachtflüge, dem Einsatz von schwefelarmem Kerosin und von emissionsfreien Taxibots kamen von Johannes Becher (Grüne), Florian von Brunn (SPD) und Benno Zierer (FW). Alle drei Kandidaten sprechen sich auch deutlich gegen die 3. Startbahn aus.
  • Ohne klare Ja/Nein Aussagen zu allen vier Fragen waren die Antworten von Dr. Florian Herrmann (CSU). Bemerkenswert ist dabei sein Statement zur dritten Startbahn: „ …  Zusammenfassend halte ich fest, dass ich fest davon überzeugt und froh darüber bin, dass die Planungen zu einer 3. Start- und Landebahn am Flughafen München Geschichte sind“.

Zum Thema 3. Startbahn sind zwei Fakten festzuhalten:

  1. Die dritte Startbahn steht immer noch im Landesentwicklungsprogramm und im Planfeststellungsbeschluss.
  2. Erst wenn die 3. Startbahn aus dem Landesentwicklungsprogramm genommen und der Planfeststellungsbeschluss entsprechend geändert wurde, ist sie Geschichte.

Beides hätte die Staatsregierung als Hauptgesellschafter bereits seit Jahren umsetzen können, wie das Beispiel Änderungsplanfeststellungsbeschluss für den Flughafen 1984 zeigt. Damals wurde eine dritte Startbahn schon einmal gestrichen.

Alle Antworten im Original

Presse:

 

Offener Brief: Der Kiebitz – wichtiger als der Mensch?

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31. August 2023

 

An die
Bayerische Staatsregierung

z. Hd. von Staatsminister Herrn Dr. Florian Herrmann

Leiter der Staatskanzlei

An den
Aufsichtsrat der FMG

z. Hd. des Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Albert Füracker



Der Kiebitz wichtiger als der Mensch?

Sehr geehrte Mitglieder der Bayerischen Staatsregierung
und des Aufsichtsrats der FMG,

diesen offenen Brief schreiben wir Ihnen als die für die Flughafen München GmbH (FMG) wirtschaftlich und politisch verantwortlichen Entscheidungsträger.
Leider müssen wir unsere tiefe Besorgnis über die Handhabung der FMG in Bezug auf notwendige Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit von Menschen am und rund um den Flughafen zum Ausdruck bringen.

Immer wieder verweist die FMG stolz auf ihre Aktivitäten zur Wahrung der Biodiversität und zum Arten-
schutz. Im Hinblick auf den Umweltschutz ist dies sicherlich lobenswert. Auf der anderen Seite aber werden durch das Flughafenmanagement die gesundheitlichen Risiken, die sich aus dem Betrieb des Flughafens für viele Menschen ergeben, schlicht ignoriert oder kleingeredet.

Ein Beispiel hierfür ist der Umgang mit dem Thema Ultrafeinstaub (UFP) bzw. mit den Triebwerksabgasen:
Es stellt heutzutage niemand in Frage, dass das Einatmen von Abgasen gesundheitsschädlich ist. Bereits die bei wesentlich reduziertem Flugbetrieb ermittelten UFPImmissionen zeigen, abhängig vom Messort,
dass an bis zu 50 % aller Tage der von der WHO als hoch eingestufte Tagesmittelwert von 10.000 Partikeln/cm³ deutlich überschritten wurde. Die Daten wurden im Rahmen eines Begleitprojektes ermittelt,
welches das Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit dem Forschungsprogramm „Messung ultrafeiner Partikel im Umfeld des Flughafens München“ (von 07.21 03.22) unterstützte.

Zudem konnte eindeutig festgestellt werden: Der Wind aus Richtung Flughafen trägt die Triebwerksabgase in das Umland nachweisbar durch den überproportionalen Anstieg der Konzentrationen ultrafeiner Partikel in der Atemluft auch noch in mehr als 10 km Entfernung. Diese Belastungen stellen eine bedrohliche Situation für die Gesundheit dar.

… weiter im originalen Schreiben

 

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