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GREEN FUTURE DAY

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6. Mai 2023: GREEN FUTURE DAY
der Bürgerverein Freising war dabei

Auf dem Campus der Hochschule Weihenstephan Triesdorf (HSWT) am Staudengarten wurde der 6. Mai zum GREEN FUTURE DAY erklärt. Vorträge, Führungen und diverse Stände boten eine breite Palette von Informationen, die vor allem mit Studiengängen der HSWT verknüpft waren. Beispiele aus Kooperationen der in Freising angesiedelten Landesanstalten und der Technischen Universität München komplettierten das Programm:
https://www.hswt.de/newsroom/veranstaltungskalender/detail/green-future-day-hochschultag-der-hswt-2023
Die Stadt Freising war mit einem Informationsstand zum Thema „Agenda 21/Energie und Klimaschutz, Klimaschutzmanagement der Stadt Freising“ vertreten. Daran angelehnt präsentierte der BV Freising Ergebnisse seiner über Jahre hinweg durchgeführten Schadstoffmessungen im Umfeld des Flughafens und stellte Vermeidungsmaßnahmen zur Diskussion. Wir danken der Stadt Freising für diese Möglichkeit der Präsentation. 
Die Schadstoffmessungen des Bürgervereins wurden von der Stadt Freising und dem Helmholtz Zentrum München unterstützt. Dadurch boten sich direkte Anknüpfungspunkte zum Tagesthema, weil Emissionen von Schadstoffen aus der Kerosinverbrennung auch die Klimaproblematik betreffen und Vermeidungsmaßnahmen sich nicht nur positiv auswirken sondern auch Energieeinsparungen ermöglichen.

Entschwefeltes Kerosin

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Ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung gesundheits- und klimaschädlicher ultrafeiner Partikel (UFP) vom Flugverkehr

Seit über 10 Jahren sind die Belastungen durch UFP an Flughäfen und im Flughafenumland bekannt. Maßnahmen zur Reduzierung dieser UFP-Belastungen für Mensch und Umwelt sind deshalb seit langem überfällig.

Es gibt Lösungen zur Reduzierung – man kennt deren Kosten und Nutzen.

 Greift jetzt endlich die gesetzliche Vorsorgeverpflichtung?

Weniger Schwefel – weniger Aromaten = besseres Kerosin

  • Reduzierung von Gesundheitsrisiken
  • Kostenersparnis
  • Weniger Treibhausgase
  • Weniger Luftverschmutzung

Die zeitnahe und freiwillige Selbstverpflichtung zum Einsatz entschwefelten Kerosins (< 10 ppm) innerhalb Deutschlands wäre ein überzeugendes Signal an Europa und ein längst überfälliger Schritt, Mensch und Umwelt zu entlasten.

Das Problem:

  • An Flughäfen werden im LTO-Zyklus (Landing und Take-Off) täglich große Mengen von Kerosin verbrannt (z.B. Flughafen München 2019: > 500.000 Liter pro Tag).
  • Dabei gelangen die Abgase von Triebwerken ungefiltert in die Atemluft – Triebwerke können aus technischen Gründen weder mit Filtern noch mit Katalysatoren ausgestattet werden.
  • Im Abgas von Triebwerken sind Unmengen ultrafeiner Partikel mit gesundheitsschädlichen toxischen und kanzerogenen Verbindungen enthalten – in der Zusammensetzung u.a. vergleichbar mit den Inhaltsstoffen von Tabakrauch.
  • Mit dem Wind werden die ultrafeinen Partikel – die Abgase der Turbinen – weit in das Umland vertragen (> 20 km).
  • Direkt am Flughafen und in den betroffenen Gemeinden treten dadurch Konzentrationen ultrafeiner Partikel auf, die ein Vielfaches der normalen Hintergrundbelastung darstellen (die WHO spricht bei Konzentrationen von > 10.000 Partikel/cm³ pro Tag oder von > 20.000 Partikel/cm³ pro Stunde von schlechter Luft).

Die schlechten Nachrichten:

  • Stand heute sind Beschäftigte und Anwohner an/von Flughäfen den ultrafeinen Partikeln aus den Triebwerken schutzlos ausgeliefert.
  • Obwohl Wissenschaft und WHO seit Jahren auf die massiven Gesundheitsgefährdungen durch ultrafeine Partikel hinweisen gibt es keine gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für UFP.
  • Seit 2010 vorliegende Erkenntnisse zur Minimierung von turbinenverursachten ultrafeinen Partikeln wurden bis heute nicht umgesetzt. Der zulässige Schwefelgehalt von Kerosin, ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung ultrafeiner Partikel, beträgt aktuell < 3.000 ppm. Bei Benzin und Diesel wurde er bereits vor mehr als 10 Jahren auf < 10 ppm abgesenkt.

Die guten Nachrichten:

  • Durch entschwefeltes Kerosin (< 10 ppm) können die gesundheitsschädlichen ultrafeine Partikel aus dem Flugverkehr wesentlich reduziert werden (Reduzierung um mehr als 30%).
  • Die technischen Voraussetzung zur umfänglichen Entschwefelung von Kerosin (Hydrierung*) sind bereits heute vorhanden und verfügbar – einer sofortigen Umsetzung steht nichts im Weg –  im Gegensatz zu den SAF (Sustainable Aviation Fuel), die nicht in ausreichender Menge und nur teuer produziert werden können.
  • Mehrkosten bei der Herstellung werden durch den höheren Wirkungsgrad bei der Verbrennung amortisiert und …
  • Entschwefeltes Kerosin reduziert die Entstehung von Kondensstreifen und damit die Non-CO2-Effekte des Fliegens auf die Klimaerwärmung.

Mehr Details & Informationen:

* Hydrodesulfurierung, kurz HDS, auch Hydrofinishing, Hydrofining, Hydrotreating, ist die Entschwefelung von Mineralölprodukten durch Hydrierung (Reaktion der Schwefelverbindungen mit Wasserstoff).

Presse:

UFP 2022 Berlin – 4. Symposium Ultrafeinstaub in der Atmosphäre und in Innenräumen

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12. – 13. September 2022, Technische Universität Berlin

Gemeinschaftlich durchgeführte Veranstaltung im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen der TU Berlin und dem Umweltbundesamt.

Ein hochkarätiges Symposium mit 100 Teilnehmer*innen aus wissenschaftlichen Institutionen, Bundes- und Länderministerien sowie Firmen und 3 Vertretern von Bürgerinitiativen (Berlin, Freising, Mainz). 19 eingeladene Referenten*innen präsentierten neue Erkenntnisse vor allem aus den Bereichen Verfahrens-/Messtechnik, Medizin und dem UFP-Monitoring im Freiland sowie in Innenräumen. Weitere Informationen boten 13 Poster, davon eines vom BV Freising mit Beteiligung vom Helmholtz Zentrum München (P5, siehe Link und Zusammenfassung im Tagungsband).
Das BV-Poster fand in der Postersession und auch während der gesamten Tagung viel Beachtung. Das galt auch für die dort ausgelegten BV-Infokarten mit den Themen „Schleppen statt Rollen“, „Schwefelfreies Kerosin“ und „Umwelt-Radweg des Flughafens München vor und während des Corona Lockdowns“.

Material:

10 Jahre Münchener Bürgerentscheid gegen die 3. Bahn

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Auch wenn der Bau der 3. Bahn des Münchener Flughafens immer noch nicht aus dem Landesentwicklungsprogramm gestrichen ist, gib es Grund zum Feiern:
Am 17. Juni 2022, dem 10. Jahrestag des Bürgerentscheides gegen die 3. Bahn, trafen sich Vertreter der Münchener Initiatoren mit AufgeMUCkt, dem Bürgerverein Freising und dem Bund Naturschutz gemäß dem Motto „Stadt und Land, Hand in Hand“ zu einer Kundgebung vor der Staatskanzlei.
Stimmungsvolle Grußworte und Rückblicke lieferten Mitglieder des Bay. Landtages (Katharina Schulze, Johannes Becher), dessen langjähriges früheres Mitglied Prof. Dr. Christian Margerl, die Freisinger Bürgermeisterin Eva Bönig sowie Dr. Christine Margraf und der Freisinger Stadtrat Manfred Drobny vom Bund Naturschutz.
Der selbstgebackene Kuchen von Christian Magerl sorgte sehr wirkungsvoll für das leibliche Wohl.

Katharina Schulze, Initiatorin des Bürgerentscheids, spricht zu den Anwesenden (Bild BV/gms)

Christian Magerl mit seinem Festtagskuchen, im Kreis von Christine Margraf, Katharina Schulze, Johannes Becher und Eva Bönig (Bild BV/gms)

Klimakonferenz des Landkreises Freising 20.-21. Mai 2022

Klimakonferenz des Landkreises Freising 20.-21. Mai 2022 published on Keine Kommentare zu Klimakonferenz des Landkreises Freising 20.-21. Mai 2022

Unter der Schirmherrschaft von Staatsminister Thorsten Glauber wurde diese Konferenz von Landrat Helmut Petz und seinem Team initiiert, um in der 2. Klimadekade des Landkreises Freising die Energiewende voranzutreiben.

Diesem Ziel dienten Vorträge (u.a. des Klimaforschers Prof. Dr. Stefan Rahmstorf, s. Bild) aber auch die aktive Mitarbeit aller Teilnehmer beim „Klimaparcours“. Dessen Themen betrafen vor allem Möglichkeiten der Einsparung und Erzeugung von Energie, die CO2-Problematrik, Transformation von Energie, kommunale Handlungsoptionen, Bauleitplanung, Energierecht. Der BV Freising sorgte dafür, dass die Flugverkehrsproblematik stärker in den Vordergrund gerückt wurde (Beispiel s. Bild).

Insgesamt eine kreative und hoffentlich wirkungsvolle Veranstaltung.

 

 

 

 

 

UFP Lockdown Messkampagne MUC 2020

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Am 10. Februar konnten wir dem Freisinger Landrat Petz im Rahmen der Ausschusssitzung Planung, Umwelt, Tourismus, Landkreisentwicklung und Infrastruktur die vom Landkreis Freising im Jahr 2020 beauftragte und finanzierte Untersuchung der Entwicklung der UFP-Konzentrationen im Lockdown offiziell überreichen. Die in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum München entstandene Publikation wurde im Dezember in der VDI-Fachzeitschrift Heft 11-12/2021 „Gefahrstoffe-Reinhaltung der Luft“ veröffentlicht und bestätigt einmal mehr die u.a. auch vom Hessischen Landesamt für Natur, Umwelt und Geologie für Frankfurt ermittelten Ergebnisse:

  • – Flughäfen sind UFP-Hotspots
  • – die dort emittierten ultrafeinen Partikel werden mit dem Wind weit in das Umland vertragen und belasten dort die Atemluft
  • – die Konzentration ultrafeiner Partikel korreliert mit der Zahl der Flugbewegungen
  • – in den Hauptwindrichtungen treten die höheren Belastungen auf
  • – je näher am Flughafen, desto höher die Belastungen

Mittlerweile beschäftigt sich auch die WHO mit dem Thema ultrafeine Partikel und stellt in ihren im September 2021 veröffentlichten „WHO global air quality guidelines“  fest:

  • gute Luft herrscht bei Tagesmittelwerten < 1.000 p/cm³
  • schlechte Luft herrscht bei UFP-Konzentrationen mit einem Tagesmittelwert >10.000 p/cm³ oder einem Stundenwerten von > 20.000 p/cm
  • zur Schaffung einer breiteren Basis für epidemiologische Untersuchungen und zur Schaffung von Grenzwerten empfiehlt die WHO das UFP-Messnetz auszubauen; vorhandene Messstationen sollen um UFP-Messungen erweitert werden.

Im Schnitt lag im Messzeitraum von Juni-August 2020 die Anzahl der Flugbewegungen bei knapp 300 und damit um den Faktor 3-4 niedriger als vor dem Lockdown. Auch bei diesen reduzierten Flugbewegungen wurden bei Wind vom Flughafen an allen Messstandorten (außer Hallbergmoos) Überhöhungen zur Hintergrundbelastung von mehr als 60 % festgestellt. Dieser Wert wird mit einem Anstieg der Flugbewegungen weiter steigen.

Da es leider noch keine Grenzwerte für UFP gibt , die gesundheitlichen Auswirkungen ultrafeiner Partikel aber weitestgehend bekannt sind, empfiehlt das Umweltbundesamt im Si8nne der Fürsorgepflicht die Belastungen zu reduzieren. Dazu stehen Möglichkeiten zur Verfügung mit denen schon heute die flugzeugbedingten UFP-Belastungen im Umland von Flughäfen annähernd halbiert werden könnten:

  • schwefelarmes Kerosin mit < 10 ppm Schwefelanteil (wie bei Benzin und Diesel)
  • Schleppen der Flugzeug von der Landung zum Gate und vom Gate zum Start

Diese beiden Maßnahmen wollen wir in Zukunft in den Fokus nehmen zusätzlich mit der Forderung, dass der Flughafen München endlich seine Blockadehaltung aufgibt und im Sinne der WHO-Forderung die bereits am Flughafen vorhandenen Messstellen um UFP-Messungen erweitert.

Die Messkampagne war nur realisierbar, da viele Hände unterstützten und bei der Umsetzung halfen. Dafür an alle nochmal herzlichen Dank!

Referenz:

Presse:

 

Event Arena am Flughafen?

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Abschätzung der zusätzlichen Verkehrslast (ÖPNV und Straße)

Der Status

Bis heute hat der Investor das seit langem angekündigte und für die Diskussion und Beurteilung des Projektes so wichtige Verkehrsgutachten nicht vorgelegt.
Im Vergleich mit den Passagierzahlen des Flughafens soll eine Abschätzung der erwarteten Veränderungen der Verkehrslasten für ÖPNV und Straße erfolgen.

Die Zahlen des Flughafens (Basis 2019, Quelle: FMG)

Passagiere Flughafen München 47,9 Mio. dies ist die Summe der Ein und Aussteiger

Davon OriginärPassagiere: 62 % insgesamt 30 Mio. in 2019; der Rest (38 %) waren Umsteiger

Pro Tag sind dies dann durchschnittlich 82.000 Passagiere, die auf Straße oder mit ÖPNV zum/vom Flughafen kommen

Die Prognosen des Flughafens für eine 3. Startbahn

Ein Plus von 20 Mio. Passagieren pro Jahr

D.h.: bei einem Anteil von 62 % OriginärPassagieren würde sich durch eine 3. Bahn die Verkehrslast auf Straße und ÖPNV um 34.000 Passagiere pro Tag erhöhen

Die Zahlen der Eventarena

Geplante Kapazität der Arena: 22.000 Besucher (Quelle: SW Munich RealEstate)
Dies entspricht nach der Zählweise der FMG 44.000 „Passagieren“ bzw. „Besuchern“ zur / von der Arena

Die Auswirkungen auf die Verkehrslast von ÖPNV und Straße (Tage mit 22.000 Besuchern)

An diesen Tagen würde sich die Verkehrslast erheblich erhöhen; die Zahl der An und Abreisenden liegt dann bei durchschnittlich 126.000 (82.000 „Passagiere“ plus 44.000
„Besucher“) statt bei bisher 82.000; dies ist ein Anstieg um mehr als 50%!

Setzt man die An und Abreisenden der Arena ins Verhältnis mit den Planzahlen einer 3. SLB, so ergeben sich für die Eventarena Verkehrslasten, die um 30 % (44.000
„Besucher“/34.000 „Passagiere“) über der durchschnittlichen Tageslast liegen, die eine 3. SLB verursachen würde.

Gerade in der Zeit vor Konzertbeginn (17:00 19:00), und damit in der Zeit der heute schon größten Verkehrsdichte, ist eine massive Überlastung der Verkehrsinfrastruktur zu
erwarten.

Auch ohne Eventarena und 3. Bahn überlasten die durch den Flughafen verursachten Verkehrsströme schon heute die vorhandene Verkehrsinfrastruktur.
Zusätzlicher Verkehr führt daher zwangsweise zum Bau weiterer Straßen oder Brücken, mehr Schadstoffen und Versiegelung von Flächen. So wie eine 3. SLB
steht daher auch eine Eventarena gegen alle Bestrebungen zum Klimaschutz.

Offener Brief Event Arena (30. November 2021)

UFP Messkampagne Flughafen Wien Schwechat

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Der Bürgerverein Freising fördert die Zusammenarbeit mit Parterorganisationen an anderen Flughafenstandorten – auch international. Schwerpunkt ist der Wissenstransfer und die technische Unterstützung zur Erfassung und Dokumentation des Auftretens ultrafeiner Partikel. Unser Messteam war dazu in Österreich.

Projekt Beschreibung

  • Im Zeitraum vom 17. Mai bls 08. Juni 2021 wurden an 15 Tagen die Konzentrationen ultrafeiner Partikel in der direkten Umgebung des Flughafen Wien Schwechat am Messstandort Enzersdorf/ Reisenbachsiedlung erfasst.
  • Enzersdorf liegt 5,5 km vom Flughafentower entfernt am südlichen Ende der Pisten 16/34.
  • Während der Messkampagne dominierten Winde aus westlicher und südöstlicher Richtung.
  • Die Flugbewegungen im Mai 2021 betrugen 24% des vergleichbaren Zeitraums 2019, im Juni 2021 34%.
  • Während der Messungen waren die Pistenbelegungen sehr unterschiedlich; teilweise wurde auch nur eine Piste für Starts und Landungen genutzt.
  • Die Projektion der Konturen des Flughafens Schwechat auf den Messstandort in Enzersdorf ergibt einen Winkelbereich von 310 340 °°. Emissionen vom Flughafengelände werden mit Winden aus Richtung 310 340 in Richtung Messstelle getragen.
  • Im Nordwesten des Flughafens liegen 2 petrochemische Anlagen (OMV und Danubia) 10km bzw. 13km von der Messstelle entfernt. Bei der Bewertung der Ergebnisse ist zu prüfen, in wie weit diese beiden Anlagen einen Einfluss auf die UFP Konzentrationens Messergebnisse haben.
  • In Anlehnung an die Auswertungen des hessischen Landesamtes für Natur, Umwelt und Geologie (HLNUG) wurden für die Auswertung der Daten folgende Rahmenbedingungen zu Grunde gelegt:
    • Wind aus Richtung Flughafen Schwechat: Projektion der Flughafenkonturen auf die Messstelle
    • Winde mit > 1 m/s
    •  Zusätzlich: Ausschluss aller Daten mit > 85% relativer Feuchte

Zusammenfassung

  • Die Konzentrationen ultrafeiner Partikel zeigen bei Winden von 240 360 tagsüber (06:00 – 24:00) deutlich höhere Werte (7.000 – 15.000 p/cm³) bei gleichzeitiger Abnahme der Partikelgröße (< 50 nm), mit einer Überhöhung der Konzentrationswerte bei 320 °°. Da Triebwerke fast ausschließlich ultrafeine Partikel mit einer mittleren Größe von 13 nm ausstoßen kann angenommen werden, dass der Anstieg der UFP Konzentrationen durch die Abgase aus den Triebwerken hervorgerufen werden.
  • Kommen die Winde dagegen aus südöstlicher Richtung bewegen sich die mittleren UFP Konzentrationen bei < 6.000 p/cm³ und die Partikelgrößen bei > 50 nm.
  • Zusätzlich zu den Emissionen die direkt vom Flughafengelände stammen (Winde aus 310 340 °°) kann angenommen werden, dass auch Emissionen aus dem direkten Start- und Landeanflug an die Messstelle getragen werden. Konkret zeigen die Ergebnisse im Fall Enzersdorf/ Reisenbachsiedlung , dass die Abgase der Flugzeuge offensichtlich in einem Windbereich von 240 360 an die Messstelle getragen werden.
  • Der Vergleich der Tag- und Nachtwerte zeigt, dass nur am Tag erhöhte Konzentrationen aus 240 360 gemessen werden, während nachts die UFP Konzentrationen bei Partikelgrößen von > 50 nm auf eine Größenordnung von um die 6.000 p/cm³ fallen. Da in der Zeit von 00:00 – 06:00 so gut wie keine Flugbewegungen stattfinden, belegt der Vergleich Tag/Nacht den direkten Zusammenhang zwischen der Anzahl der Flugbewegungen und der Höhe der UFP Konzentrationen.
  • Gleiches kann auch aus dem Vergleich der Stundenmittelwerte der UFP Konzentrationen mit den stündlichen Flugbewegungen am Flughafen Schwechat bei Winden aus nordwestlicher Richtung abgeleitet werden: Steigt die Zahl der Flugbewegungen steigen in kurzem zeitlichen Abstand auch die UFP Werte.
  • Unter der Annahme, dass Tag und Nacht die Produktion in den beiden petrochemischen Anlagen in gleicher oder ähnlicher Weise läuft zeigt der Vergleich der Tag/ Nacht Ergebnisse auch, dass ein Einfluss der beiden Anlagen auf die UFP Messungen offensichtlich gering oder vernachlässigbar sein könnte. Messungen über einen längeren Zeitraum an einem Standort zwischen dem Flughafen und den beiden Anlagen könnten hier Gewissheit schaffen.
  • Messungen, u.a. am Flughafen München, haben gezeigt, dass an Flughäfen die Höhe der Konzentrationen ultrafeiner Partikel in der Atemluft direkt mit der Anzahl der Flugbewegungen korreliert. Bei Anstieg des Flugbetriebs am Flughafen Wien Schwechat auf einem Vor-Corona Niveau muss deshalb davon ausgegangen werden, dass bei Winden aus 240 360 in Enzersdorf die mittleren UFP Konzentrationen auf Werte zwischen 10.000 und > 40.000 p/cm³ steigen können (statt der jetzt gemessenen 7.000 – 15.000 p/cm³).
  • Die jetzt am Flughafen Wien Schwechat in Enzersdorf ermittelten Ergebnisse sind direkt vergleichbar mit den Ergebnissen der Messungen an anderen Flughäfen wie Frankfurt, Berlin oder München. Der Wind verfrachtet die am Flughafen in großen Mengen ausgestoßenen Turbinenabgase in das Umland. Der Anstieg der Abgaskonzentrationen in der Atemluft kann messtechnisch als Konzentrationsanstieg ultrafeiner Partikel erfasst werden.

–> Messkampagne Flughafen Wien Schwechat – komplett (PDF)

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