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Jobmotor?

Flughäfen sind keine Jobmotoren

Beispiel Flughafen Frankfurt – Angeblich geschaffene Arbeitsplätze sind nur verlagerte Jobs

Fraport prognostizierte vor dem Bau der 4. Landebahn 100.000 neue Arbeitsplätze durch den Flughafenausbau. Davon sollen mehr als die Hälfte nicht direkt am Flughafen entstehen, sondern im Umfeld des Flughafens – zum Beispiel bei Firmen, die sich dort ansiedeln. Nach einer Mediation sprach man nur mehr von 40.000 Arbeitsplätzen.

Das Magazin REPORT MAINZ hat 2012, nach Inbetriebnahme der 4. Landebahn im Oktober 2011, den Flughafenbetreiber Fraport nach Firmen gefragt, die mit ihrer Ansiedlung am Flughafen Arbeitsplätze geschaffen oder geplant hätten. Fraport nannte daraufhin 6540 Arbeitsplätze, die bei Firmen entstanden seien. Weitere 500 seien definitiv geplant. Fraport nannte dem Magazin zudem exemplarisch 17 Firmen, die solche Arbeitsplätze geschaffen hätten. Auf Nachfrage von REPORT MAINZ erklärten die Firmen allerdings, viele der Arbeitsplätze seien nur von bestehenden Firmenstandorten im Rhein-Main Gebiet in neue Gewerbegebiete am Flughafen verlagert worden. Aus den Antworten der Firmen ergibt sich, dass mehr als 5300 Arbeitsplätze bereits vorhanden waren.

Gerade bei Firmen, die Fraport als besonders bedeutende Beispiele hervorhebt, ergibt sich ein ernüchterndes Bild: So hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG  am Flughafen einen neuen Standort mit mehr als 2000 Mitarbeitern geschaffen.  Die Jobs wurden allerdings allesamt aus den bisherigen Standorten in Frankfurt verlagert und fallen dort weg.

Und im Geschäftsbericht der Fraport heißt es:
Beschäftigte 2012:
Durchschnittliche Zahl der Beschäftigten leicht über Vorjahr. Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl der Fraport AG, ohne Auszubildende und Freigestellte, erhöhte sich um 76 Mitarbeiter auf 11.302 Beschäftigte (+0,7 %).

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) spricht dagegen weiter von einem „echten Jobbringer“. Im Interview mit REPORT MAINZ sagte er: „Es ist grob falsch, wenn jemand behauptet, dass hier nicht Arbeitsplatzzuwächse wären. Es kann auch Verlagerungen gegeben haben, das weiß ich nicht, das ist natürlich durchaus möglich, das müssen die Firmen selbst entscheiden.“

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