Der Landkreis und die Stadt Freising, der Bund Naturschutz und Einzelpersonen haben Klagen gegen das „ewige Baurecht“ für die 3. Bahn eingereicht.
Darum ging es bei der Demo am 15.02.2025: In der vom Aktionsbündnis aufgeMUCkt initiierten Großveranstaltung, unterstützt auch vom Bürgerverein Freising, wird die beispiellose Vorgehensweise von Flughafenmanagement & Regierung von Oberbayern aus der Sicht der Betroffenen erläutert (s. Programm).
Gleich zu Beginn prangert der Freisinger Landrat und Jurist Helmut Petz die Strategie der Flughafen München GmbH (FMG) an, die „heimlich, still und leise“ eine unbegrenzte Baugenehmigung für die 3. Bahn durchsetzen will. Die FMG hatte früher beteuert, S-Bahn-Tunnel und Straßenbaumaßnahmen hätten nichts mit dem Bau der 3. Bahn zu tun, um jetzt genau das Gegenteil zu behaupten und damit die Gültigkeit der Planfeststellung unbefristet zu verlängern. Für die Inbetriebnahme der 3. Bahn ist das Jahr 2035 vorgesehen.
Diese unredliche Vorgehensweise lässt erwarten, dass juristisch erfolgreich dagegen angegangen werden kann. Alle sind sich einig, dass der Widerstand gegen den Bau der überflüssigen 3. Bahn fortgesetzt und zu einem erfolgreichen Ende geführt werden muss. Der Schutz von Mensch und Umwelt hat Priorität gegenüber Prestigeprojekten, erst recht, wenn diese Projekte sachlich nicht mehr zu rechtfertigen sind.
Prioriät für den Bürgerverein Freising:
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Gespräch mit Lufthansa über schwefelfreies Kerosin und Taxibots
24. Jamuar 2025
Schwefelfreies Kerosin (10 ppm) war das Thema eines Gesprächs, das Vorsitzender Wolfgang Herrmann und Schriftführer Oswald Rottmann auf Initiative von Vereinsmitglied und MdB Andreas Mehltretter mit Stephan Sellmaier, Leiter Public Affairs, Landes- und Kommunalpolitik der Lufthansa und Thrasivoulos Malliaras, Koordinator Landes- und Regionalpolitik der Lufthansa führen konnte. Der BV legte dar, wieviel Schadstoffe aus den Triebwerken die Atemluft belasten. Eine Reduktion ist dringend nötig, um die Arbeitsbedingungen der 12.000 LH-Mitarbeiter, aber natürlich auch der anderen Beschäftigen und der Menschen im Umland zu verbessern. Die LH-Vertreter stimmten mit uns überein, dass beide Maßnahmen geeignet seien, aber auch Kosten verursachten. Das gehe zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit. Zudem müsse die LH die SAF(Sustainable Aviation Fuel)-Beimischungquoten einhalten und würde für etwas zur Kasse gebeten, das gar nicht im gewünschten Umfang lieferbar sei. Die Regulatorik insgesamt mache den Airlines ohnehin zu schaffen.
Die LH zeigt sich aber nicht abgeneigt, dort wo es möglich ist, die zwei Maßnahmen zu unterstützen. Schon seit langem ist der Umweltschutz bei der LH ein wichtiges Thema, wie Herr Sellmaier betonte. So werden ua. Langstreckenflugzeuge mit „Haifischhaut“ überzogen, was 1% Treibstoffersparnis bringt. Auch wird es zukünftig neue Verfahren geben, die es ermöglichen, mit einem Triebwerk (statt zweien) den Rollverkehr zu bewältigen. In diesem Zusammenhang hat der BV Freising nochmals darauf verwiesen, dass das Schleppen mit Taxibots wesentlich effektiver ist als das Rollen mit einem Triebwerk und auch mit schwefelarmen Kerosin Treibstoffeinsparungen von 1-2% möglich sind.
Der BV schlug vor, die enormen Einflussmöglichkeiten zu nutzen, die die LH als größte europäische Fluglinie hat, um einerseits die Nachfrage nach schwefelarmem Kerosin zu stärken und andererseits die Raffinerien mit Unterstützung der Politik zur Produktion von schwefelarmem Kerosin zu bewegen. Tatsächlich wäre es nämlich heute schon möglich wesentlich schwefelärmeres Kerosin zu beziehen und den Schwefelanteil auch ohne gesetzliche Regelungen schrittweise auf unter 10 ppm zu senken. Die Beimischquoten der EU sehen vor, dass auch noch 2050 ein Anteil von 30% herkömmlichen Kerosins vertankt werden kann. Auch der Druck CO2-Einsparungen umzusetzen wird weiter zunehmen. Der BV Freising meint deshalb, dass ein zeitnahes Umsetzen der beiden Maßnahmen „Vertanken von schwefelarmem Kerosin“ und der „Einsatz von Taxibots“ die Aktivitäten der LH für mehr Klima- und Gesundheitsschutz unterstützen würde und deshalb eine zukunftsweisende Investition wäre.
Teilnehmerrunde:
Stephan Sellmaier (Leiter Public Affairs, Landes- und Kommunalpolitik der Lufthansa), Andreas Mehltretter (MdB), Wolfgang Herrmann (BV Freising) und Thrasivoulos Malliaras (Koordinator Landes- und Regionalpolitik der Lufthansa)
Volles Haus bei der Informationsveranstaltung „Ewiges Baurecht“
27. November 2024 Grüner Hofm Freising
Veranstalter: Aktionsbündnis AufgeMUCkt, Bund Naturschutz in Bayern, Schutzgemeinschaft Erding/Freising, unterstützt auch vom Bürgerverein Freising.
Gute Nachrichten: Gegen den Überrumpelungsversuch der Flughafen München GmbH (FMG) werden alle betroffenen Akteure Klage einreichen: Landkreis Freising, Stadt Freising, Gemeinde Berglern, Bund Naturschutz und mehrere Privatkläger.
Ein Zusammenhalt der Betroffenen, wie er besser nicht sein kann!
Die juristische Situation wurde von Landrat Helmut Petz dargelegt, die Sicht der besonders betroffenen Gemeinde Berglern von Bürgermeister Anton Scherer, die Freisinger Perspektive von Eva Bönig, die der Schutzgemeinschaft von Franz Heilmeier und die des Naturschutzes von Christine Margraf.
Christian Magerl ergänzte historisches, erläuterte die Vorgehensweise der FMG und betonte die Bedeutung der Grundstücke des Bundes Naturschutz.
Alles in allem eine Veranstaltung in euphorischer Stimmung mit gleichzeitig kritischem Blick auf juristische Winkelzüge, die ja auch in der Vergangenheit immer wieder Überraschungen erbracht haben.
Diese Veranstaltung wird lange in Erinnerung bleiben.
Pressemitteilung: Wintermarkt am Flughafen
Trotz nachgewiesener hoher Schadstoffbelastungen am Flughafen veranstaltet die FMG auch 2024 einen Wintermarkt, in dem nach Mitteilung der FMG in diesem Jahr besonders die Kinder im Mittelpunkt stehen sollen.
Der BV Freising hat hierzu folgende Pressemitteilung herausgegeben:
Wie auch letztes Jahr findet auch heuer am Flughafen wieder ein sogenannter Wintermarkt statt. In diesem Jahr soll der Nachwuchs im Mittelpunkt stehen – Möglichst viele Eltern mit Kindern sollen den Markt besuchen. Am Wintermarkt 2023 hat der BV Freising UFP-Messungen durchgeführt und erhebliche Belastungen durch toxische und kanzerogene Triebwerksabgase in der Atemluft festgestellt. Die Belastungen lagen dabei ein Mehrfaches über den Werten, welche die WHO als hohe Belastungen einstuft. Leider wurden seitens der FMG bisher keinerlei Maßnahmen ergriffen um diese gesundheitsschädlichen Belastungen in der Flughafenluft zu reduzieren. Der BV Freising weist deshalb eindringlich darauf hin: Wer den Wintermarkt mit seinen Kindern besucht atmet mit ungefilterten Triebwerksabgasen belastete Luft. Die dort in der Luft enthaltenen Schadstoffe gelangen tief in die Lunge, können in die Blutbahn gelangen und kanzerogene und toxische Stoffe in den Körper transportieren. Dabei entwickeln sich die gesundheitlichen Folgen erst Jahre oder Jahrzehnte später. Wegen der extrem hohen Schadstoffbelastungen der Luft ist und bleibt der Flughafen eine reine Zweckeinrichtung und ist kein Ort für Wintermärkte, oder Freizeitaktivitäten jeglicher Art.
Dazu interessant:
Messbericht Wintermarkt (Dezember 2023)
Zwei Passanten gehen am 28. Dezember 2023 durch den München Airport Center. Mit dabei haben sie ein mobiles Ultrafeinstaub-Messgerät, das u.a. auch vom Umweltbundesamt für mobile Messungen verwendet wurde. Auf dem Display wird die Anzahl Partikel und ihr Durchmesser angezeigt. Alle Partikel von 10-700 nm werden erfasst. Das ist der Größenbereich, in den auch ein Großteil der Partikel aus der Flugzeugtriebwerken fällt. Die sind meist nicht größer als 50 nm, kleiner als ultrafeine Partikel aus Diesel- oder Benzinmotoren. Je kleiner der Durchmesser auf dem Display angegeben wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Triebwerksemissionen handelt.
Ziel ist der Wintermarkt im MAC mit Kinderkarussell, Schlittschuhbahn, diversen Ständen, vielgestaltig, attraktiv und auch gut besucht – eine coole Location. Wenn da nicht zu beiden Seiten die Start- und Landebahnen und dazwischen die Vorfelder wären, mit derzeit 750 Flugbewegungen pro Tag, die unablässig auch während der Öffnungszeiten des Wintermarktes Abgase mit astronomisch hohen Partikelzahlen verursachen.
Wintermarkt im München Airport Center (MAC) mit Schlittschuhbahn und Kinderkarussell im Hintergrund am 28.12.2023.(Bild: BV/gms)
Die beiden Passanten sind Vorsitzende des Bürgervereins Freising zur Vermeidung von Lärm und Schadstoffbelastungen e.V. (BV Freising). Ihr Rundgang am späten Nachmittag des 28.12.2023 führt sie auf der unteren Ebene um den Wintermarkt herum, hinein bis zum Kinderkarussell, dann auch oben auf der Galerie rings herum. Die Gehstrecke wird GPS-markiert. Das Gerät erfasst jede Sekunde die Konzentration der UFP und zeigt Werte zwischen 25.000 und 110.000 Partikel pro Kubikzentimeter (cm3). Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als hohe Belastung und damit wohl als gefährlich für die menschliche Gesundheit eingeschätzte Wertebereich beginnt bei Tagesmittelwerten von > 10.000 Partikeln/cm3 und bei Stundenmittelwerten von > 20.000 Partikeln/cm3.
Die nachfolgende Abbildung zeigt die Messwerte in zeitlicher Abfolge des Rundgangs. Wie man sofort erkennt, liegen die im Minutenraster dargestellten Messwerte ausnahmslos über dem Richtwert der WHO für Stundenmittelwerte, teils mehr als fünfmal so hoch. Und das riecht man auch – typischer Kerosingeruch liegt in der Luft, den alle Besucher einatmen müssen. Wenn man dazu noch bedenkt, dass sportliche Aktivitäten wie Schlittschuhlaufen besonders viel Atemluft verbraucht, stellt sich schon die Frage, ob das noch gesund ist. Und den allermeisten Besuchern ist sicher nicht bewusst, dass sie sich stundenlang in einem derart belasteten Ort aufhalten. Ihnen wurde Spaß und Vergnügen versprochen.
Partikel-Messwerte während des Rundgangs auf dem Wintermarkt im MAC am 28.12.2023 in der Zeit von 16:24 – 16:52 Uhr.(Bild: BV/gms)
Messbeispiel: Über 108.000 UFP-Partikel/cm3 (mit einem Partikeldurchmesser von 13 nm) auf dem Wintermarkt im MAC am 28.12.2023.(Bild: BV/gms)
Auch im angrenzenden Parkhaus P20, in dem Besucher/innen des Wintermarktes 3 Stunden kostenlos parken können, riecht die Luft nach Kerosin und verursacht einen bitteren Geschmack im Mund.
Mit den Messungen am Wintermarkt möchte der BV Freising auf Gegebenheiten aufmerksam machen, die von keiner Stelle bisher in Betracht gezogen wurden, aber für die menschliche Gesundheit von großer Bedeutung sind. Weil das Flughafenmanagement UFP-Messungen verwehrt, aber selber keine eigenen Messungen durchführt, hat der BV Freising solche Messungen jetzt selbst in die Hand genommen.. Auf dem Sperrgrundstück des BN Freising direkt am östlichen Vorfeld wurden am 11.1.24 UFP-Messungen gestartet. In der Presse wurde darüber berichtet.
Der BV Freising fordert das Flughafenmanagement erneut eindringlich auf, Maßnahmen zur Reduzierung von Giftstoffen endlich in die Wege zu leiten. Dazu gehört z. B. das Schleppen von Flugzeugen mit dem TaxiBot-System vom Terminal zum Start und nach der Landung zurück zum Terminal – so wie es der Flughafen Frankfurt bereits in die Tat umsetzt. Die Verwendung von schwefelfreiem Kerosin ist ein weiterer Schritt zur Reduzierung schädlichen Emissionen. Am Flughafen Wien wird bereits seit Jahren schwefelarmes Kerosin vertankt. Was in Österreich geht, sollte auch in Bayern möglich sein.
Die Realität ist nun einmal, dass Kerosinverbrennung eine Vielzahl von Giftstoffen freisetzt und am Flughafen München Unmengen gesundheitsschädlicher ultrafeiner Partikel entstehen. Ungefiltert und ohne Reinigung durch Katalysatoren gelangen diese in die Atemluft. Ultrafeine Partikel spielen als Transportvektoren eine zentrale Rolle, weil sie den Übergang von der Lunge in die Blutbahn ermöglichen. Bereits 2015 hat die EU festgestellt: „In der Umgebung von Flughäfen ist die Bevölkerung aber nicht nur Lärm, sondern auch schlechter Luftqualität ausgesetzt. Dabei sind ultrafeine Partikel der Faktor mit den größten Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit.“
Diesbezüglich nehmen der Flughafen München und auch die verantwortliche Politik die Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit, speziell mit Blick auf die Gesundheit der Menschen am Flughafen und im Umland, nicht wahr. Das verwundert umso mehr, als dieser Flughafen zu 100 % in öffentlicher Hand ist und sehr wohl mit gutem Beispiel vorangehen sollte.
Messkampagne MUC 2024 – Ergebnisse
Briefe an die Politik – Hohe Krankenquoten an Flughäfen
Schädigen die extrem hohen Konzentrationen ungefilterter Triebwerksabgase die Gesundheit der an Flughäfen Beschäftigten?
Die gesundheitsschädlichen Triebwerksabgase könnten deutlich reduziert werden:
- Einsatz von schwefelarmem Kerosin
- Schleppen der Flugzeuge ohne laufende Triebwerke
SAAK - schwefel- und aromatenarmes Kerosin
- UBA 2021: Weniger Schwefel im Kerosin … können Emissionen stark senken
- ACI 2018: Mitigation option: Change of fuel properties (lower sulphur and aromatics)
- CATF: Fossiler Düsenkraftstoff wird mittelfristig weiterhin Teil des Luftverkehrsmarktes sein, bis andere skalierbare, nicht auf Biomasse basierende SAF-Optionen verfügbar werden. Die Reduzierung der Kondensstreifen kann jedoch nicht warten, bis der Flugzeugtreibstoffmarkt zu 100 % SAF wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, parallel zur Entwicklung von 100 % SAF und SAF-Mischungen die Kondensstreifenvorläufer in fossilem Düsenkraftstoff zu reduzieren.“
- EASA 2012: Volkswirtschaftlicher Nutzen von SAAK 0,5 – 1,6 Mrd. €/Jahr; Reduzierung der luftfahrtbedingten PM-Sterblichkeit um 25%; wesentlicher Beitrag zur Reduzierung der Non-CO2-Effekte.
Welche Anpassungen innerhalb der bestehenden JetA1-Spezifikationen führen zu SAAK?
- Schwefelanteil: Reduzierung des Schwefelanteils auf < 10 ppm (wie bei Diesel und Benzin)
- Aromatenanteil: Reduzierung der Aromaten von heute Ø 18 Volumen-% auf 10+/-2% Anm.: Da Naphthalin ein wesentlicher Bestandteil der Rußbildung ist, sollte dabei der Anteil der Naphthaline in den Aromaten von heute 2-3% möglichst weit reduziert werden.
Die Kosten:
Die EASA hat bereits 2012 den volkswirtschaftlichen Nutzen von entschwefeltem Kerosin benannt (s.o). Neben geringen Mehrkosten für die Entschwefelung in Höhe von ca. 1,5 Cent pro Liter sowie einen weiteren Anteil für die Aromatenanpassung ist der wesentliche Nutzen in der Kosten-Nutzenrechnung Kosten pro reduziertem CO2-Äquivalent gegenüber SAF zu sehen. Nach heutigen Rechnungen kostet SAF 4-5 mal so viel wie JetA1. Eine Modellrechnung (siehe Anhang) zeigt, dass die Kosten von SAF zur Reduzierung von CO2e um mehr als 10-fache höher sind als mit SAAK.
Nimmt man die aktuellen Kosten als Basis, dann müsste sich der Preis von SAF auf ca. 760€ pro Tonne reduzieren um aus wirtschaftlicher Sicht beim Nutzen Kosten pro Reduzierung CO2-Äquivalent mit SAAK mithalten zu können. Da diese Preisentwicklung so nicht absehbar ist, empfiehlt sich unter der Maßgabe die klima- und gesundheitsschädlichen Wirkung des Flugverkehrs so schnell wie möglich zu mindern allein schon aus wirtschaftlichen Gründen die umgehende Einführung von SAAK.
Zum Audrucken: Infopapier zu schwefel- und aromatenarmen Kerosin (SAAK)
TaxiBot (Kurzinfo)
Das TaxiBot-System ermöglicht die sehr effiziente Reduktion von hochgiftigen und klimaschädlichen Kerosin-Triebwerksemissionen am Boden. Flugzeuge werden vom Terminal zum Start und nach der Landung wieder zum Terminal geschleppt (Erweiterung des bisher üblichen Taxiing in Form von Pushbacks und kurzen Strecken).
Das System erhielt bereits 2017 die Zulassungen zu den 737Boeing- & A320-Serien (70% aller Flugzeuge). An der Entwicklung der hybridangetriebenen ersten Variante war Lufthansa-LEOS beteiligt, Tochterunternehmer der Lufthansa Technik. TaxiBot-Hersteller ist IAI (Israel Aerospace Industries).
Sonderstellung TaxiBot
- Geschwindigkeit: 42 km/h (schnellstes ETS/ETV auf dem Markt, volltauglich für Rollbetrieb).
- Mobilität: alle Rollwege, alle großen Flugzeugtypen.
- 2 Hybrid-Varianten (dieselelektrisch), demnächst 1 Vollelektro (alle mit „Pilot Control Mode“).
Aktueller Stand
2022/2023: TaxiBots in New Dehli, Mumbai, Bengalore, Amsterdam, Frankfurt.
– New Delhi Airport plant, seine TaxBot-Flotte auf 15 Schlepper bis 2025 auszubauen.
– Amsterdam Airport Schiphol kauft als erster Europäischer Flughafen 2 TaxiBots im Rahmen seines Nachhaltigkeitskonzeptes.
– Flughafen Frankfurt hat mehrjährigen Probebetrieb, derzeit 1 Schlepper (2 sollen bestellt werden). – Flughafen Brüssel startet Probebetrieb März/April 2024 (s. unten).
Einsparpotenzial von TaxiBot am Flughafen München
70-80 % der Rollwege; 20-30 % werden für den Triebwerk-Warmlauf und ggf. Abkühlung benötigt.
- CO2-Ausstoss für konventionelles Taxiing: 173.000 t pro Jahr (55.000 t Kerosin/Jahr). Quelle: FMG 2
- CO2-Vermeidungspotential von TaxiBot: 120-135.000 t CO2 pro Jahr (38-44.000 t Kerosin/Jahr). Schadstoffreduzierungspotential von TaxiBot: 800 t pro Jahr (überwiegend Stickoxide).
Kosten-Nutzen
Kosten für 1 Taxibot: ca. 3,5 Mio. €
Beispiel mit 20 TaxiBots: 70 Mio € (ca. 10 Mio/Jahr) plus Kosten für Personal und Energie.
Kosteneinsparung Kerosin: 22.8-26,6 Mio € pro Jahr (38-44.000 t Kerosin/Jah,r, 600 € /t).
Beispiel Flughafen Brüssel (März/April 2024)
Brussels Airport and TUI fly are testing the Taxibot for sustainable taxiing (03/04/2024 / Environment)
Zum Audrucken: Infopapier zu schwefel- und aromatenarmen Kerosin (SAAK)
12. Jahrestag des Münchner Bürgerentscheids
Ergebnis der Vorstandswahlen 10. April 2024
Zur Wahl standen das komplette Führungsteam des Vereins:
Vorsitzende
- Wolfgang Herrmann
- Gerhard Müller-Starck
- Stefan Neumann
Kassiererin
- Sylvia Heinrich
Schriftführer
- Oswald Rottmann
Beisitzer
- Thomas Enghofer
- Florian Gränzer
- Werner Habermeyer
- Hermann Hobmair
- Reinhard Kendlbacher
Pressegespräch: Schlechte Luft in Attaching – besteht Aussicht auf Besserung?
vom 14. März 2024 17:00 Uhr Attaching, Sportgaststätte
Nach Abschluss der Messungen im Projektverbund (mit Helmholtz Munich, Uni Bayreuth) an sechs Standorten um den Flughafen hat der BV Freising weitere Messungen in Attaching von August bis November 2023 durchgeführt (Abb. 1).
Die Ergebnisse (Messwerte) übertreffen die der ersten Kampagne und spiegeln deutlich die Zunahme des Flugverkehrs, die sich in höheren UFP-Konzentrationen und längeren Expositionszeiten äußert. Die beiden Abbildungen zeigen einmal die Tagesmittelwerte dieser zweiten Messkampagne und zum andern die Stundenmittelwerte.
Als Maßstab für eine hohe Belastung hat die WHO einen Tagesmittelwert von 10.000 p/cm3, und einen Stundenmittelwert von 20.000 p/cm3 eingeführt.
– Wie deutlich zu sehen, liegt in Attaching an etwa zwei Drittel aller Tage (66%) die UFP-Konzentration über diesem hohen Wert (Abb. 2).
– An einem Siebtel aller Stunden (14,4%) liegt die UFP-Konzentration über 20.000 p/cm3, d.h. während etwa 3,5 Stunden eines Tages atmen die Menschen diese hohe Konzentration ein (Abb. 3).
Erfahrungsgemäß riecht man den typischen Kerosingeruch nur anfangs, wenn die Abgaswolke vom Flughafen eintrifft. Die menschliche Nase gewöhnt sich schnell an Gerüche, so dass die schlechte Luft gar nicht mehr wahrgenommen wird. 10.000 Partikel werden einem meist noch nicht bewusst, während eine Konzentration von 20.000 schon manchem in die Nase steigt. Die Empfindlichkeit lässt aber schnell nach. Dennoch atmet man weiter, mit jedem Atemzug etwa einen halben Liter Luft mit 5 bzw. 10 Mio. ultrafeinen Partikeln.
In letzter Zeit häufen sich die wissenschaftlichen Publikationen, die UFP vom Flugverkehr (um die Flughäfen) als Ursache für schwerwiegende Krankheiten beschreiben. Die Verhältnisse an und um Flughäfen ähneln sich weltweit sehr. Gemeinsames Kennzeichen sind die hohen UFP-Konzentrationen, denen die Beschäftigten und Anwohner ständig ausgesetzt sind. Es finden sich immer mehr Bestätigungen, dass diese Menschen krank werden (siehe Zitate).
Umso erstaunlicher ist die Reaktion der FMG auf unsere Berichte und Veröffentlichungen. Anstatt diesen Hinweisen nachzugehen und das weltweit bestätigte Risiko durch UFP ernst zu nehmen, ignoriert die FMG – bestenfalls- die Fakten, oder versucht sie, unsere Ergebnisse zu diskreditieren. Gleichzeitig verkündet die FMG „reine Luft“ am Flughafen und Umgebung, weil die Grenzwerte des Feinstaubs nicht überschritten werden, den sie vorschriftsmäßig misst, der aber nicht aus den Triebwerken kommt (diese emittieren UFP).
So werden Beschäftigte und die Bevölkerung in falscher Sicherheit gewiegt. Das ist eine fahrlässige Täuschung und steht in krassem Widerspruch zu den Werbeslogans der FMG als „guter Nachbar“.
Dabei könnte man die UFP-Belastungen massiv reduzieren. Aus unerklärlichen Gründen weigert sich die FMG, über emissionsfreies/emissionsarmes Schleppen der Flugzeige zu diskutieren. Auch sollte sie sich für die Verwendung von schwefelfreiem Kerosin einsetzen. Beides Maßnahmen, welche die UFP-Mengen deutlich senken und die von UBA, DLR und ACI auch vorgeschlagen werden: …
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Barmer Gesundheitsreport 2023 – Gesundheit im Landkreis Freising
Bewertung des Barmer Gesundheitsreports 2023 im Hinblick auf die Gesundheit im Landkreis Freising
Der Barmer Gesundheitsreport stellt fest, dass der Landkreis Freising nach den dort hinterlegten Bewertungskriterien der gesündeste Landkreis in Deutschland ist. Die hier vorliegende Bewertung des Barmer Gesundheitsreportes 2023 soll Klarheit schaffen, ob diese Aussage pauschal und umfassend für alle dort lebenden Bevölkerungsgrupppen angesetzt werden kann und wie das gezogene Resümee mit Blick auf die vom Flughafen München ausgehenden Belastungen (Lärm, Schadstoffe) zu bewerten ist.
Zusammenfassung:
Unter Berücksichtigung der unten stehenden Ausführungen kann man feststellen, dass der Bericht zwar für die Gesundheitssytemforschung relevant ist, aber nicht aussagefähig genug, um Effekte auf die Gesundheit der Flughafennanwohner zu erkennen.
Die gesamte Bewertung lesen
–> Barmer Gesundheitsreports 2023 im Hinblick auf die Gesundheit im Landkreis Freising