24. Jamuar 2025
Schwefelfreies Kerosin (10 ppm) war das Thema eines Gesprächs, das Vorsitzender Wolfgang Herrmann und Schriftführer Oswald Rottmann auf Initiative von Vereinsmitglied und MdB Andreas Mehltretter mit Stephan Sellmaier, Leiter Public Affairs, Landes- und Kommunalpolitik der Lufthansa und Thrasivoulos Malliaras, Koordinator Landes- und Regionalpolitik der Lufthansa führen konnte. Der BV legte dar, wieviel Schadstoffe aus den Triebwerken die Atemluft belasten. Eine Reduktion ist dringend nötig, um die Arbeitsbedingungen der 12.000 LH-Mitarbeiter, aber natürlich auch der anderen Beschäftigen und der Menschen im Umland zu verbessern. Die LH-Vertreter stimmten mit uns überein, dass beide Maßnahmen geeignet seien, aber auch Kosten verursachten. Das gehe zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit. Zudem müsse die LH die SAF(Sustainable Aviation Fuel)-Beimischungquoten einhalten und würde für etwas zur Kasse gebeten, das gar nicht im gewünschten Umfang lieferbar sei. Die Regulatorik insgesamt mache den Airlines ohnehin zu schaffen.
Die LH zeigt sich aber nicht abgeneigt, dort wo es möglich ist, die zwei Maßnahmen zu unterstützen. Schon seit langem ist der Umweltschutz bei der LH ein wichtiges Thema, wie Herr Sellmaier betonte. So werden ua. Langstreckenflugzeuge mit „Haifischhaut“ überzogen, was 1% Treibstoffersparnis bringt. Auch wird es zukünftig neue Verfahren geben, die es ermöglichen, mit einem Triebwerk (statt zweien) den Rollverkehr zu bewältigen. In diesem Zusammenhang hat der BV Freising nochmals darauf verwiesen, dass das Schleppen mit Taxibots wesentlich effektiver ist als das Rollen mit einem Triebwerk und auch mit schwefelarmen Kerosin Treibstoffeinsparungen von 1-2% möglich sind.
Der BV schlug vor, die enormen Einflussmöglichkeiten zu nutzen, die die LH als größte europäische Fluglinie hat, um einerseits die Nachfrage nach schwefelarmem Kerosin zu stärken und andererseits die Raffinerien mit Unterstützung der Politik zur Produktion von schwefelarmem Kerosin zu bewegen. Tatsächlich wäre es nämlich heute schon möglich wesentlich schwefelärmeres Kerosin zu beziehen und den Schwefelanteil auch ohne gesetzliche Regelungen schrittweise auf unter 10 ppm zu senken. Die Beimischquoten der EU sehen vor, dass auch noch 2050 ein Anteil von 30% herkömmlichen Kerosins vertankt werden kann. Auch der Druck CO2-Einsparungen umzusetzen wird weiter zunehmen. Der BV Freising meint deshalb, dass ein zeitnahes Umsetzen der beiden Maßnahmen „Vertanken von schwefelarmem Kerosin“ und der „Einsatz von Taxibots“ die Aktivitäten der LH für mehr Klima- und Gesundheitsschutz unterstützen würde und deshalb eine zukunftsweisende Investition wäre.
Teilnehmerrunde:
Stephan Sellmaier (Leiter Public Affairs, Landes- und Kommunalpolitik der Lufthansa), Andreas Mehltretter (MdB), Wolfgang Herrmann (BV Freising) und Thrasivoulos Malliaras (Koordinator Landes- und Regionalpolitik der Lufthansa)